07.03.2019
Pressemitteilung 145

Lebensraum Zelle: Neues Forschungsprojekt gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit 200.000 Euro


Vor fast 4 Milliarden Jahren waren Mikroorganismen die ersten Lebensformen auf der Erde. Ob im morschen Holz, in heißen Quellen oder im Darm – heute gibt es kaum einen Bereich, wo sie nicht zu finden sind. Ohne ihre Anwesenheit wäre der „große“ Organismus nicht lebensfähig. Wie sich das Zusammenspiel von Großen und Kleinen in der erdgeschichtlichen Vergangenheit entwickelte, wird ein neues Forschungsprojekt des Museums für Naturkunde erhellen. Die Arbeiten fokussieren auf dreidimensional-zellulär erhaltene fossile Baumfarnstämme aus dem frühesten Perm vor ca. 298 Millionen Jahren von Manebach/Thüringen. Das zu bearbeitende Material ist vielversprechend, denn erst kürzlich enthüllten neue Untersuchungsmethoden in den versteinerten Pflanzengeweben eine für diesen geologischen Zeitabschnitt ungekannte mikrobielle Vielfalt. Pilznetzwerke innerhalb der Zellen, Parasiten und aufwachsende Pflanzen belegen, dass Baumfarne seit Jahrmillionen eigene Ökosysteme darstellen.


Ein breites Spektrum von Geländearbeiten, mikroskopischen und laborativen Untersuchungsmethoden erwarten den im Projekt beschäftigten Wissenschaftler Steffen Trümper. Er wird das Alter der fossilen Stämme und die klimatisch-geologischen Umstände klären, die zu dieser außergewöhnlichen Erhaltung geführt haben. Darüber hinaus wird er an den Wechselwirkungen zwischen frühpermischen Mikroorganismen und  Pflanzen forschen.


Die Ergebnisse liefern entscheidende Hinweise zum Auffinden fossiler Mikroökosysteme. Das ist wichtig, um die Vielfalt des Lebens und seine Veränderung im Laufe der Erdgeschichte vollständiger erfassen zu können. Ferner ermöglichen die neuen Erkenntnisse Rückschlüsse darauf, wie Mikroorganismen evolutionäre Prozesse beeinflusst haben.


Das im Januar gestartete Forschungsvorhaben wird für drei Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Höhe von 200.000 Euro gefördert. Es wird in Chemnitz in Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität München (Prof. Dr. Michael Krings, LMU München) durchgeführt.

 

 

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle Stadt Chemnitz

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