Düfte mit Signalwirkung: Baumwurzeln als Lebensraum
Vortrag im Veranstaltungssaal des TIETZ, 17. April, 18.30 Uhr
Am Mittwoch, dem 17. April, 18.30 Uhr, spricht Prof. Dr. Erika Kothe über den bisher unterschätzten Beitrag, den Mikroorganismen zur Kommunikation zwischen Bäumen leisten. Der Vortrag findet im Veranstaltungssaal des TIETZ statt. Der Eintritt ist frei.
Das Ökosystem Wald besitzt für alle Lebewesen auf der Erde herausragende Bedeutung. Eine besondere Rolle für das Wachsen und Gedeihen eines Waldes spielen für den Menschen nahezu unsichtbare Mikroorganismen. Ein weitverzweigtes Netz aus Pilzen (sogenannte Mykorrhiza) stabilisiert den Lebensraum. Diese symbiotischen Pilze bilden mit den Bäumen ein dichtes organisches Netzwerk zum beiderseitigen Nutzen. So sorgt es für den Austausch verschiedener Nährstoffe zwischen den Bäumen. Weitere Mikroorganismen sind an der Nahrungsaufnahme durch die Wurzeln beteiligt. Welche überraschende Rolle Duftstoffe in dieser Kommunikationskette einnehmen, wird die Referentin in ihrem Vortrag erläutern.
Am Museum für Naturkunde Chemnitz wird derzeit in einem neuen, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt untersucht, wie das Zusammenwirken von Baumfarnen und Pilzen bereits vor fast 300 Millionen Jahren etabliert war. Daher erhoffen sich die Wissenschaftler des Museum aus dem Vortrag wertvolle Anregungen für ihre Arbeit.
Prof. Dr. Erika Kothe leitet seit 1997 die Professur für Mikrobielle Kommunikation an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Sie war außerdem von 2011 bis 2014 Prorektorin für wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung an der Universität Jena. Einer ihrer Forschungsschwerunkte ist die Erforschung von symbiotischen Pilzen, die in der Wurzelrinde von Bäumen angesiedelt sind. Hierbei untersuchen sie und ihr Team deren natürliche Vielfalt, ihre Beziehungen zur Umwelt sowie mikrobiologische Aspekte.
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