Eine bedrohte und eine seltene Art mit Nachwuchs
Tierpark Chemnitz: Zuwachs bei Westkaukasischen Steinböcken und bei den Schwimmfröschen
Im Tierpark Chemnitz ist weiterer Nachwuchs angekommen. Bei den Westkaukasischen Steinböcken, einer stark bedrohten Ziegen-Art, wurden am 5. Mai, am 15. Mai sowie am 31. Mai jeweils ein Jungtier geboren – ein Bock und zwei Zicken. Somit ist die Gruppe im Tierpark nun auf elf Tiere angewachsen. Und auch bei den Schwimmfröschen, einer seltenen Amphibien-Art, gibt es Zuwachs.
Nachwuchs bei stark bedrohten Ziegen-Art
Die Paarungszeit der Westkaukasischen Steinböcke fällt auf die Wintermonate November und Dezember. Nach einer Tragzeit von knapp sechs Monaten kommt es meist im Mai und Juni zur Geburt eines einzelnen Jungtiers. Zwillingsgeburten sind eher selten.
Der Westkaukasische Steinbock hat von allen wildlebenden Steinbockarten das kleinste Verbreitungsgebiet. Dieses umfasst ein Areal von etwa 15.000 Quadratkilometern im westlichen Kaukasus, das sich hauptsächlich über die Länder Georgien und Russland erstreckt. Damit ist das Verbreitungsgebiet kleiner als das Bundesland Sachsen mit rund 18.400 Quadratkilometern.
Mit diesem kleinen Verbreitungsgebiet im westlichen Kaukasus und einem stark abnehmenden Bestand von nur noch etwa 5000 Tieren gilt der Westkaukasische Steinbock als stark gefährdete Art. Trotz Erhaltungszuchtprogramms werden diese imposanten Hornträger in europäischen Zoos nur selten gezeigt. In Deutschland findet man diese Tierart nur noch in vier weiteren zoologischen Einrichtungen. Umso freut sich das Team des Tierparks Chemnitz, wieder eine erfolgreiche Beteiligung an einem Erhaltungszuchtprogramm vermelden zu können.
Die Steinböcke waren während der Baumaßnahmen der neuen Dschelada-Anlage innerhalb des Tierparkgeländes untergebracht und für Besucher:innen nicht zu sehen. Seit vergangener Woche sind sie wieder auf ihrer angestammten Anlage neben den Dscheladas zu beobachten.
Nachwuchs bei seltener Amphibien-Art
Zu den Besonderheiten im Tierpark Chemnitz zählt das Vivarium, das mehr als 80 verschiedene Amphibien-Arten beheimatet. Darunter finden sich auch viele Raritäten – also Arten, die nur selten in zoologischen Einrichtungen gezeigt werden oder nur noch selten in der Natur zu finden sind. Zu erster Kategorie zählt der Schwimmfrosch. Diese in Asien beheimate Froschlurch-Art wird europaweit neben Chemnitz nur noch im Museum König Bonn und im Zoo Wrocław (Polen) gezeigt.
Zwar gilt der Schwimmfrosch auf der Roten Liste gefährdeter Arten als nicht gefährdet, sein Bestand nimmt aber rapide ab. Das liegt vor allem am Heimtierhandel. Als pflegeleichter Aquarium-Bewohner wird er häufig in Privathand gehalten. Da dort Nachzuchten eher selten sind, werden immer wieder neue Tiere aus der Natur entnommen.
Da Amphibien als die am meisten bedrohte Wirbeltierklasse weltweit gelten, leistet der Tierpark Chemnitz mit seinen regelmäßigen Nachzuchten bei diversen Arten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt ebendieser.
www.tierpark-chemnitz.de
Öffnungszeiten im Sommer:
Tierpark: 9 bis 19 Uhr, letzter Einlass 18 Uhr
Wildgatter: 8 bis 18 Uhr, letzter Einlass 17 Uhr