14.08.2023
Pressemitteilung 523

Ergebnisse der Schadstoff-Untersuchungen liegen vor


Zahlreiche Proben nach Brand in Gießerei wurden analysiert

Nach dem Brand bei laufender Produktion in der Halle einer Gießerei an der Schönherrstraße am 2. Juni 2023 wurden zahlreiche Untersuchungen auf mögliche Schadstoffbelastungen der Umwelt vorgenommen. Deren Ergebnisse liegen nun vor:

Wischproben

Bereits während des Brandes hatte die Feuerwehr auf Autodächern bzw. auf einem Balkon im Umfeld des Ereignisses Wischproben genommen – aufgrund der Ausbreitungsrichtung der Rauchwolke konkret an der Konradstraße 10, der Paul-Jäkel-Straße 7 und am Luisenplatz/Tannenstraße. Das Umweltamt beauftragte ein externes Labor mit der Analyse dieser drei Proben jeweils auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK – Teilprobe 1) sowie auf polychlorierte Dibenzodioxine und Dibenzofurane (PCDD/PCDF – Teilprobe 2).

Bei Teilprobe 1 wurde festgestellt, dass in allen drei Wischproben keine PAK und kein Benzo(a)pyren nachgewiesen werden konnten. Für die Teilprobe 2 konnte nachgewiesen werden, dass in allen drei Wischproben minimale Gehalte an PCDD/PCDF enthalten waren. Die analysierten Einzelsubstanzen wurden gemäß ihrer toxischen Wirkung auf Toxizitätsäquivalente (TEQ) gemäß Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufsummiert. Diese TEQ liegen gerade an bzw. knapp über der Bestimmungsgrenze.

Fazit: Damit bestand und besteht an den drei genannten Probenahmestellen weder eine PAK- noch eine Dioxin- oder Furan-Belastung.

Obst- und Gemüseproben

Mit dem Lebensmittelüberwachungs‑ und Veterinäramt der Stadt Chemnitz wurden in mehreren privaten Gärten an der Salzstraße und der Waldleite Obst- und Gemüseproben entnommen, die von der Landesuntersuchungsanstalt Sachsen auf PAK untersucht wurden. Analysiert wurden Äpfel, Johannisbeeren, Rhabarber, Sauerkirschen, Schnittlauch, Stachelbeeren, Süßkirschen und Zitronenmelisse in ungewaschenem Zustand.
In den Proben von Äpfeln, Rhabarberstängel, Sauerkirschen und Süßkirschen wurden keine polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) nachgewiesen bzw. waren nicht quantifizierbar.

Für Johannisbeeren, Schnittlauch und Zitronenmelisse wurden geringe Spuren von PAK im Bereich der Bestimmungsgrenzen ermittelt. Für frische Kräuter existieren im Lebensmittelrecht jedoch keine Höchstgehaltsregelungen zu PAK. Geht man von einem Trocknungsfaktor 7 aus, wie er von der European Spice Association (ESA) für Schnittlauch angegeben wird, würden die Gehalte an Benzo(a)pyren bzw. der Summe der PAK etwa einem Zwanzigstel bis einem Zehntel der für getrocknete Kräuter geltenden Höchstmengen entsprechen.

In der vorgelegten Probe „Stachelbeeren gemischt“ wurden, mit Ausnahme von Benzo(a)pyren, keine PAK in quantifizierbaren Mengen gefunden. Der Wert für Benzo(a)pyren liegt im Bereich der Bestimmungsgrenze.

Da die Proben in ungewaschenem Zustand analysiert wurden, ist davon auszugehen, dass ein Abwaschen unter fließendem Wasser die PAK-Gehalte reduzieren würde, da die selbst wasserunlöslichen Verbindungen hauptsächlich an Staub- und Bodenpartikel gebunden vorkommen und mit diesen entfernt werden können.

Fazit: Erhöhte PAK wurden in allen Proben nicht festgestellt.

Löschwasser

Die zentrale Kläranlage Chemnitz (ZKA) wurde am Brandtag über die Feuerwehr-Leitstelle informiert, dass Löschwasser über das Kanalnetz in die Kläranlage gelangt.

Das in der Kläranlage ankommende Abwasser ist zum Brandereignis in ein Regenrückhaltebecken auf dem Gelände der ZKA umgeleitet und zwischengespeichert worden. Das Abwasser wurde auf die Standardparameter chemischer Sauerstoffbedarf (CSB), adsorbierbare organische Halogenverbindungen (AOX) und Schwermetalle hin untersucht.

Fazit: Die Ergebnisse ergaben keine gravierenden Abweichungen zum Normalbetrieb.


Unter sachsen.de/luftmessnetz/datenrecherche können außerdem die Stundenmittelwerte vom 2. Juni 2023 an beiden Chemnitzer Luftmessstationen Leipziger Straße und Hans-Link-Straße abgerufen werden. Es bestehen keine Auffälligkeiten.

Eine Analyse der Staubinhaltsstoffe am 2. Juni 2023 ist durch das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie geplant. Wenn deren Ergebnisse vorliegen, werden sie ebenfalls veröffentlicht.

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle Stadt Chemnitz

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