15.08.2023
Pressemitteilung 524

Ehrung für Irmtraud Morgner


Einladung zur Einweihung eines Frauenorts: am 22. August, 14 Uhr, vor dem Agricola-Gymnasium

Am Dienstag, dem 22. August, 14 Uhr wird vor dem Georgius-Agricola-Gymnasium, Park der Opfer des Faschismus 2, der mittlerweile vierte Frauenort in Chemnitz feierlich eingeweiht. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Chemnitz, Pia Hamann, der Landesfrauenrat Sachsen und das Frauenzentrum Lila Villa laden dazu alle Chemnitzer:innen sowie die Vertreter:innen der Medien ein.

Geehrt wird Irmtraud Morgner. An ihrem ehemaligen Lernort, der damaligen Karl-MarxOberschule, wird an ihrem 90. Geburtstag eine weitere Gedenkstele eingeweiht. Neben kurzen Redebeiträgen durch Vertreter:innen der Schule, der Stadt Chemnitz und des Landesfrauenrates Sachsen e. V. wird die Einweihung von Lesungen und Musik begleitet.

Irmtraud Morgner wurde 1933 in Chemnitz geboren. Nach dem Studium in Leipzig arbeitete sie von 1956 bis 1958 in der Redaktion der Neuen Deutschen Literatur. Danach lebte sie als freie Schriftstellerin in Berlin. Sie veröffentlichte mehrere Romane. Als sie 1965 mit dem Gegenwartsroman „Rumba auf einen Herbst“ auf alltägliche Probleme in der DDR ebenso wie auf Dogmen des Sozialismus kritisch Bezug nahm, wurde ihr die Veröffentlichung durch das Ministerium für Kultur verboten. Über diese Zensurerfahrung verwendete Morgner in späteren Werken phantastische Stilmittel, um gesellschaftliche und politische Missstände indirekt kritisch ansprechen zu können. Die ersten Bände ihrer „Salman-Trilogie“, „Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura“ (1974) und „Amanda – Ein Hexenroman“ (1983), begründeten ihren Weltruhm. Irmtraud Morgner konnte den dritten Band der Trilogie nicht mehr vollenden, Fragmente des Romans erschienen 1998 unter dem Titel „Das heroische Testament“. Irmtraud Morgner starb nach langer Krankheit 1990 in Berlin.

Der erste Frauenort in Sachsen wurde 2016 für die Textilarbeiterin und Streikführerin Minna Simon in Chemnitz eingeweiht. Die Tafel hängt im Eingangsbereich der Unibibliothek. Es folgten in Chemnitz die Lehrerin und Friedensaktivistin Luise Marie Pleißner, die Formgestalterin Marianne Brandt und nun Irmtraud Morgner. In ganz Sachsen gibt es inzwischen knapp 40 Frauenorte.

Mit dem Projekt „frauenorte sachsen“ will der Landesfrauenrat Sachsen e. V. die bewegende und vielfältige Frauengeschichte Sachsens sichtbar und Vorbilder bekannt machen sowie damit die Frauen würdigen, die auf politischem, sozialem, wirtschaftlichem, wissenschaftlichem, kulturellem oder sportlichem Gebiet besondere Leistungen vollbracht haben. Damit werden landesweit Stadt- und Regionalgeschichte aus der Sicht von historischen Frauenpersönlichkeiten wahrgenommen.

www.frauenorte-sachsen.de

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Herausgeber:
Gleichstellungsbeauftragte

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