Podiumsdiskussion mit Günter Verheugen
Chemnitz erinnert am 10. Mai an die EU-Osterweiterung vor 20 Jahren – Straßenbahn wird auf den Namen Usti nad Labem getauft – Eintrag ins Goldene Buch
Am Freitag, dem 10. Mai, feiert die Stadt Chemnitz den 20. Jahrestag der EU-Osterweiterung. Unter anderem sind eine öffentliche Podiumsdiskussion und eine Straßenbahntaufe geplant. Dafür reisen der damalige Erweiterungskommissar der Europäischen Union, Prof. Günter Verheugen, der ehemalige tschechische Ministerpräsident Vladimír Špidla sowie die polnische EU-Parlamentarierin und Publizistin Róża Thun nach Chemnitz.
16 Uhr beginnt im Luxor, Hartmannstraße 11, der Gesprächsabend unter dem Titel „Brückenbauer Europas. Podiumsdiskussion zu 20 Jahre EU-Osterweiterung“. Neben Prof. Günter Verheugen, Vladimír Špidla und Róża Thun kommen auch Oberbürgermeister Sven Schulze, die Sächsische Staatsministerin der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, Katja Meier, sowie der Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, Dr. Roland Löffler, zu Wort.
Der Eintritt ist kostenfrei. Vertreter:innen der Medien sind ebenfalls eingeladen.
Im Zentrum der Podiumsdiskussion stehen der Rückblick auf die Beitrittsverhandlungen und der Werdegang der gewachsenen Gemeinschaft der 27 Mitgliedsstaaten. Sieben Monate vor dem Kulturhauptstadtjahr wird ebenfalls hinterfragt, welche Rolle Chemnitz als Kulturhauptstadt zu Nachbarländern wie Polen und Tschechien einnehmen kann.
Moderiert wird der Gesprächsabend von der freien Journalistin und Osteuropa-Expertin Gemma Pörzgen. Sie ist Chefredakteurin der Zeitschrift „Ost-West. Europäische Perspektiven“ und arbeitet unter anderem als Online-Redakteurin beim Deutschlandfunk.
Zu dieser Veranstaltung laden die Stadt Chemnitz, die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung und die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 gGmbH ein.
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion lädt die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 gGmbH zu einem internationalen Stehimbiss mit kurzen kulturellen Beiträgen im Erdgeschoss des Luxors ein. Chemnitzer Vereine mit Migrationshintergrund bringen selbstzubereitete Kostproben aus ihren Heimatländern mit und freuen sich auf den Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern.
Vorher, 13 Uhr, tauft Usti nad Labems Bürgermeister PhDr. Ing. Petr Nedvědický auf dem Straßenbahnbetriebshof Adelsberg (Freifläche, Carl-von-Ossietzky-Straße 186) eine Straßenbahn der CVAG auf den Namen seiner Stadt. Die „Usti nad Labem“-Bahn wird – nach der Straßenbahntaufe „Taiyuan“ am 26. April – die elfte Chemnitzer Straßenbahn sein, die den Namen einer der zwölf Partnerstädte von Chemnitz erhält. Die Veranstaltung ist öffentlich, Vertreter:innen der Medien sind ebenfalls eingeladen.*
15 Uhr werden sich die Gäste der Podiumsdiskussion, Prof. Günter Verheugen, Vladimír Špidla sowie Róża Thun, in das Goldene Buch der Stadt eintragen. Der Empfang findet im Grünen Salon im Rathaus statt. Vertreter:innen der Medien sind hierzu eingeladen.
Hintergrund:
Alljährlich organisiert die Stadt Chemnitz rund um den Europatag am 10. Mai abwechslungsreiche Beiträge zur Europäischen Union. Mit der diesjährigen Podiumsdiskussion und Straßenbahntaufe liegt der Fokus auf dem Jubiläum der Osterweiterung und der Rolle der Stadt als Brückenbauer zwischen Ost und West. Anlass dazu gibt die historisch einmalige Erweiterung der Europäischen Union am 1. Mai 2004 von 15 auf 25 Mitglieder. Mit den baltischen Staaten Estland, Lettland, Litauen, den osteuropäischen Nachbarn Polen, Slowenien, Slowakei, Ungarn und der Tschechischen Republik sowie den Inselstaaten Zypern und Malta wuchs die Europäische Union über Nacht um 75 Millionen Bürgerinnen und Bürger.
Ein Wegbereiter hierfür war der im rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach geborene Günter Verheugen. Als EU-Kommissar führte er ab 1999 die Verhandlungen mit den zehn Beitrittsstaaten. Für seine Verdienste um den Beitritt wurde er von Bundespräsident Johannes Rau mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern geehrt. Heute ist er als Honorarprofessor für Europäisches Regieren an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) tätig. Noch immer wird er als „Vater der Erweiterung“ bezeichnet.
* geändert am 24. April 2024