13.05.2024
Pressemitteilung 320

Riesenbärenklau: Umweltamt bittet erneut um Mithilfe


Neophyt verdrängt einheimische Vegetation und muss daher bekämpft werden

Riesenbärenklau mit Blüte. Auffällig sind die typischen stark eingeschnittenen und sehr spitz  auslaufenden Blätter


Auch in diesem Jahr bittet das Umweltamt der Stadt Chemnitz Bürger:innen um Mithilfe, um Neophyten („neue Pflanzen“) wie den Riesenbärenklau zu bekämpfen. Als Neophyten werden Pflanzenarten bezeichnet, die erst nach dem Mittelalter in Mitteleuropa eingewandert sind oder eingeführt wurden. Einige von ihnen vermehren sich ungehindert. Dadurch verdrängen sie die einheimische natürliche Vegetation und bilden Reinbestände. Dazu zählen hierzulande insbesondere der Riesenbärenklau und das Drüsige Springkraut, die daher auch als „invasive Neophyten“ bezeichnet werden.

Bürger:innen sind aufgerufen, Riesenbärenklau-Funde mit genauen Angaben zum Standort und Anzahl der Pflanzen der Unteren Naturschutzbehörde per Telefon 0371/488-3602 oder -3603 oder unter der E-Mail-Adresse umweltamt.naturschutz@stadt-chemnitz.de zu melden. Alternativ kann die Behördenrufnummer 115 gewählt werden. Wichtig ist es, einen Kontakt für Rückfragen anzugeben. Gern kann Bildmaterial zur Dokumentation des Fundes mitgesendet werden.

In den Schutzgebieten, in denen noch natürliche Pflanzengesellschaften bzw. naturnahe Vegetation anzutreffen sind, werden im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde alle diese invasiven Neophyten weitestgehend bekämpft. Der Riesenbärenklau nimmt unter den invasiven Pflanzenarten eine Sonderstellung ein, da er nicht nur zu Verdrängungseffekten in der Natur führt, sondern durch seinen Pflanzensaft auch die menschliche Gesundheit gefährdet. Dieser enthält Furanocumarine, die in Verbindung mit Sonneneinstrahlung zu schweren Hautverbrennungen zweiten bis sogar dritten Grades führen können. Hiervon können besonders spielende Kinder betroffen sein. Der stark auffällige, scharf-würzige Geruch des Pflanzensaftes ist unverkennbar.

Der Riesenbärenklau stammt ursprünglich aus dem Kaukasus, wurde nach heutiger Kenntnis ab 1817 nach England eingeführt und hat sich seitdem über fast ganz Europa ausgebreitet.

In der hiesigen Region keimt er von April bis Mai, stellt sich dann einige Jahre als Rosettenpflanze dar und erreicht erst mit der Blütenbildung seine volle Größe von bis zu vier Metern Höhe. An den großen weißlichen Blütendolden reifen mehrere 10.000 Samen heran und besiedeln so durch Vögel, Wasser, Wind und Bodenbewegungen neue Standorte. Unverwechselbar sind seine großen, teilweise über 1 Meter breiten, stark eingeschnittenen Blätter, wobei jedes Teilblatt und jede Zahnung der Teilblätter für sich in eine sehr typische Blattspitze auslaufen.

Der Riesenbärenklau verfügt gegenüber heimischen Hochstauden über eine überlegene Vermehrungsstrategie und hat hier keine natürlichen Feinde, die ihn in Schach halten. So bildet er schnell Reinbestände, verdrängt die heimische Vegetation und kann in kürzester Zeit neue Standorte besiedeln.

Auf Grundlage der EU-Verordnung Nr. 1143/2014 über die Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten haben die EU-Mitgliedsstaaten Gesetze erlassen, um Maßnahmen gegen invasive Arten durchführen zu können.

Gegenstand der Verordnung ist die Vermeidung nachteiliger Auswirkungen invasiver Arten auf die biologische Vielfalt in der Europäischen Union. Aus diesem Grund und aus gesundheitlicher Sicht ist der Riesenbärenklau verpflichtend zu beseitigen oder beseitigen zu lassen. Dafür ist grundsätzlich die jeweilige Grundstückseigentümerin oder der Grundstückseigentümer verantwortlich. Sie erhalten vom Umweltamt die Aufforderung, den Riesenbärenklau in einer angemessenen Frist fachgerecht zu beseitigen. Die fachgerechte Beseitigung besteht darin, alle Pflanzenteile, aber vor allem die Blüten- und Samenstände sowie die komplett ausgegrabene, rübenartige Wurzel restlos über den sogenannten „Neophytencontainer“ auf dem Wertstoffhof Weißer Weg zu entsorgen.

Informationen

Herausgeber:
Pressestelle Stadt Chemnitz

Cookie Einstellungen

Wir verwenden auf dieser Website mehrere Arten von Cookies, um Ihnen ein optimales Online-Erlebnis zu ermöglichen, die Nutzerfreundlichkeit unseres Portals zu erhöhen und unsere Kommunikation mit Ihnen stetig zu verbessern. Sie können entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten und welche nicht (mehr dazu unter „Individuelle Einstellung“).
Name Verwendung Laufzeit
privacylayer Statusvereinbarung Cookie-Hinweis 1 Jahr
cc_accessibility Kontrasteinstellungen Ende der Session
cc_attention_notice Optionale Einblendung wichtiger Informationen. 5 Minuten
Name Verwendung Laufzeit
_pk_id Matomo 13 Monate
_pk_ref Matomo 6 Monate
_pk_ses, _pk_cvar, _pk_hsr Matomo 30 Minuten

Datenschutzerklärung von Matomo: https://matomo.org/privacy/