Buchlesung zum Thema Sexarbeit
Gleichstellungsbeauftragte: Autorin Dr. Ursula Probst liest am 7. Juni, 18 Uhr, im Open Space, Brückenstraße 10
![Plakat zur Lesung zum Thema Sexarbeit am 7. Juni im Open Space. Plakat zur Lesung zum Thema Sexarbeit am 7. Juni im Open Space.](/cimg/img.php?src=/chemnitz/media/aktuell/pressemitteilungen/2024/pd0377_plakat_lesung.jpg&w=20)
Foto: Stadt Chemnitz
Am Freitag, dem 7. Juni, 18 Uhr sind Interessierte zu einer Lesung anlässlich des Welthuren-tages in den Open Space, Brückenstraße 10, eingeladen. Dr. Ursula Probst liest aus ihrem Buch „Prekäre Freizügigkeiten. Sexarbeit im Kontext von mobilen Lebenswelten osteuro-päischer Migrant:innen in Berlin“. Die Veranstaltung wird organisiert von der Arbeitsgruppe ChemNetz, bestehend aus Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit des Amtes für Gesundheit und Prävention der Stadt Chemnitz, den Fachberatungsstellen Daria Dresden und KOBRAnet Leipzig sowie der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Chemnitz, Pia Hamann.
Vertreter:innen der Medien sind ebenfalls eingeladen. Einlass ist ab 17.30 Uhr.
In politischen und medialen Debatten um Sexarbeit und Prostitution wird in Deutschland viel über „die osteuropäischen Prostituierten“ diskutiert. Doch wie gestalten sich die Lebensalltage von Menschen aus sogenannten „osteuropäischen“ Ländern, die in Deutschland der Sexarbeit nachgehen? Basierend auf langfristiger ethnographischer Feldforschung in Berlin möchte die Sozial- und Kulturanthropologin Ursula Probst mit dem Buch „Prekäre Freizügigkeiten“ Antworten auf diese Frage geben. In Auseinandersetzung mit den Erfahrungen von Frauen und Männern aus verschiedenen Ländern des östlichen Europas zeigt sie auf, dass prekäre Lebensumstände sexarbeitender Migrant:innen Ausdruck weitreichender Marginalisierung von „Osteuropäer:innen“ im neoliberalen Europa sind. Diese grundlegenden Probleme werden in Sexarbeitsdebatten allerdings zugunsten einer stereotypen Darstellung „osteuropäischer Prostituierter“ verschleiert, die vielmehr eine Abwertung „Osteuropas“ weiterführen.
Dr. Ursula Probst ist Sozial- und Kulturanthropologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozial- und Kulturanthropologie an der Freien Universität Berlin. Sie arbeitet zu Fragen rund um sexuelle Ökonomien, Arbeitsmigration, Gesundheit und der Konstruktion von „Osteuropa“ in Deutschland. Neben ihren Forschungen zu Sexarbeit in Berlin beschäftigt sie sich aktuell mit den Erfahrungen von mobilen systemrelevanten Arbeitskräften mit den pandemiebedingten Regulierungen in Deutschland.