Junge Menschen werden gehört

Oberbürgermeister Sven Schulze hat heute die Ergebnisse des 1. Chemnitzer Jugendmeetings vorgestellt. Mitte Dezember 2023 hatte er in der Universitätsbibliothek der TU Chemnitz mit rund 50 interessierten Jugendlichen darüber diskutiert, wie ein jugendfreundliches Chemnitz aussehen könnte. Das 1. Chemnitzer Jugendmeeting folgte auf eine Jugendbefragung, an der sich Anfang des Jahres 2023 rund 1.800 junge Menschen beteiligten.

„Es war ein sehr informativer Austausch. Die Jugendlichen waren sehr engagiert und haben sich gut eingebracht. Wir haben gemerkt, dass die Jugendlichen wirklich viel zu sagen hatten und mit offenen Augen durch ihre Stadt gehen. Neben verschiedenen Aspekten, die die jungen Menschen in Chemnitz schätzen, wie die roten Sitzbänke, Pflanzkübel, Veranstaltungen wie das Hutfestival und den Parksommer, sowie Demokratieprojekte, gab es auch Themen, bei denen sie sich eine Verbesserung wünschen“, so Oberbürgermeister Sven Schulze.

Viele der Jugendlichen hatten ein sehr klares Bild und überzeugten im Jugendmeeting mit der Vorstellung ihrer Ideen, Wünsche und Bedürfnisse. Kultur, Festivals und Events, wie z. B. das Kosmos standen an oberster Stelle. Ebenfalls wichtig ist ihnen das Thema, wie und wann Jugendliche in der Stadt unterwegs sind. Dies bezieht sich sowohl auf eine bessere Anbindung und Taktung des ÖPNV als auch auf einen weiteren Ausbau des Radwegenetzes und eine autofreie bzw. beruhigte Innenstadt.

Wie bereits während der Jugendumfrage wurde auch beim 1. Chemnitzer Jugendmeeting deutlich, dass Jugendliche häufig die Stadt verlassen, um Studiengänge zu wählen, die es in Chemnitz nicht gibt. Dazu zählen Lehramt für Gymnasien, Jura oder kreative Studienrichtungen.

Ein weiteres wichtiges Thema für die Jugendlichen ist die Schaffung bzw. Qualifizierung von Aufenthaltsflächen im Stadtgebiet. Mit den Interventionsflächen im Zuge der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 wird dieses Thema bereits vorangebracht und zum Beispiel Orte am Fluss – wie beim Meeting gewünscht – werden entstehen. Neben dem Wunsch nach einer grünen, nachhaltigen und klimafreundlichen Stadt nannten die jungen Menschen Demokratie, Weltoffenheit, Barrierefreiheit und ein klares Bekenntnis der Stadt gegen rechts.

Gelobt wurden der Marktbaum, die Pflanzkübel mit Sitzbänken auf dem Neumarkt und die roten Bänke in der Innenstadt. Das Thema Sicherheit und Ordnung spielte beim Jugendmeeting eine geringere Rolle als bei der Jugendumfrage.

Am Ende der Veranstaltung gab es konstruktives und sehr positives Feedback von den Jugendlichen, verbunden mit dem Wunsch, weitere Jugendbeteiligungen und ein solches Jugendmeeting erneut stattfinden zu lassen. Auch Sven Schulze möchte mit den Jugendlichen im Gespräch bleiben und freut sich auf das nächste Meeting. „Ich finde den Austausch sehr wichtig. Wir werden das Format des Jugendmeetings auf jeden Fall beibehalten“, so der Oberbürgermeister.

Die Ergebnisse des 1. Chemnitzer Jugendmeetings wurden bereits allen Bürgermeistern und der Bürgermeisterin sowie interessierten Stadtratsfraktionen vorgestellt. Konkrete Themenbereiche werden mit den entsprechenden Fachämtern bzw. Gremien und Netzwerkpartner:innen diskutiert. Außerdem soll es zeitnah eine Jugendbeteiligung zum Rahmenplan Innenstadt geben.

Die Ergebnisse des Jugendmeetings werden auf der Internetseite der Stadt Chemnitz bekannt gegeben unter:
 

Hintergrund:
Im Februar/März 2023 wurden 6.000 Jugendliche im Alter zwischen 16 und 19 Jahren mit Hauptwohnsitz in Chemnitz gebeten, an einer Jugendbefragung teilzunehmen. 1.834 beteiligten sich. Dabei wurde deutlich, dass viele junge Menschen nach der Ausbildung Chemnitz zunächst verlassen möchten. Dies war Anlass, mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und sie nach Ideen für ein jugendgerechtes Chemnitz zu befragen.