Newsletter Europaarbeit - Mai 2020
Unterstützung in der Corona-Krise auf europäischer Ebene
Als Reaktion auf die Corona-Pandemie ermöglicht die EU weitreichende Maßnahmen. Erstmals wurde die Ausweichklausel des Stabilitäts- und Wachstumspakts aktiviert, so dass die Mitgliedsländer ihre Gesundheitssysteme, ihr Gesundheitspersonal und die von der Krise stark betroffenen Menschen unterstützen können. Ende März legte die Kommission ein Maßnahmenpaket vor, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu begrenzen, den Zugang zu medizinischer Ausstattung zu sichern, Forschung zu stärken und die sozioökonomischen Auswirkungen der Krise zu bewältigen. Darüber hinaus wurden zahlreiche Antragsfristen für EU-Förderprogramme und Bewerbungen für Preise verlängert bzw. verschoben. Ständig kommen neue Hilfsmaßnahmen hinzu.
Die EU-Stelle der Stadt Chemnitz las täglich die „EU-News für Kommunen zur Corona-Krise“, in der jeweils die kommunalrelevanten Ereignisse des vergangenen Tages zusammengefasst sind. Darin gab das Europabüro der sächsischen Kommunen einen knappen Überblick über die Entwicklungen in den verschiedenen Fachthemen auf EU-Ebene. Aufgeführt wurden u. a. die Freigabe von Mitteln aus den Kohäsionsfonds und Solidaritätsfonds, die Förderung der Erforschung des Covid-19-Virus durch das Programm HORIZONT 2020, Datenschutz-Leitlinien für neue Apps zur Unterstützung der Bekämpfung des Coronavirus, Verzögerungen im Zeitplan zum Grünen Deal, die Fortsetzung der Kreditvergabe an Banken sowie die Auswirkungen auf EU-Bestimmungen zum Asylrecht. Diese hilfreichen Informationen leitete die EU-Stelle an die Fachämter der Stadtverwaltung Chemnitz weiter.
Foto: European Union, 2020
Mit einer virtuellen „Lernecke“ unterstützt die EU in der aktuellen Situation Eltern und Lehrkräfte. Unterteilt nach vier Altersgruppen können Kinder und Jugendliche spielend lernen. Rätsel, Puzzle und Spiele in allen EU-Sprachen bringen Wissen über die EU näher.
Unter den Materialien für den Online-Unterricht finden sich z. B. das Mitmachheft „Europa mehr und besser miteinander!“, die Internetseite „EU-Zeitstrahl“ wie auch die Folien „Die EU – eine Folienpräsentation“. Währenddessen spielen die Kleinsten „Puzzle die EU“ oder „Lisa taucht ab!“ etc., die anschließend auch als Malvorlagen zur Verfügung stehen.
Im Quiz „Die EU & ICH“ können junge Menschen ein Lieblingsthema wählen und ihr EU-Wissen testen. Lehrkräfte finden Austausch mit Schulen in ganz Europa.
Beispiele der transnationalen Zusammenarbeit trotz Reiseverbot
URBACT-Transfernetzwerk ALT/BAU
Foto: Stadt Chemnitz
Was bedeutet die Corona-Pandemie für aktuell laufende EU-Projekte? – Besonders betroffen ist z. B. das Chemnitzer URBACT-Transfernetzwerk ALT/BAU. So konnte das 4. transnationale Arbeitstreffen in Rybnik nicht wie geplant im März stattfinden. Stattdessen wurde kurzerhand ein virtuelles Treffen einberufen, um über finanzielle und rechtliche Instrumente zu beraten, die zur Reaktivierung leer stehender Gebäude und Wohnungen stimulieren bzw. welche Instrumente bestehen. In einem weiteren Webinar am 14. April 2020 wurden Lösungen zum Einsatz von computerkartographischen Anwendungen (kurz GIS) vorgestellt. Auch wurden den Partnerstädten erste Ergebnisse der Evaluation der Agentur StadtWohnen präsentiert. Das URBACT-Programm wurde mittlerweile um sechs Monate bis Juni 2021 verlängert.
Freiwilligendienst beim solaris Förderzentrum
Seit 2015 entsendet und empfängt die Chemnitzer gemeinnützige Organisation solaris Förderzentrum für Jugend und Umwelt gGmbH Sachsen (solaris FZU) Europäische Freiwillige im Rahmen des Programms „Europäisches Solidaritätskorps“ (ESK). Diesmal forderte sie der Dienst in Deutschland gemeinsam mit den Menschen weltweit auf unerwartete Weise heraus. Trotz der aktuellen Corona-Lage haben sich die vier jungen Menschen aus Italien, Spanien, Griechenland und Armenien dazu entschieden, ihren Freiwilligendienst hier in Chemnitz weiterzuführen. Für sie stellte sich in den vergangenen Wochen auch die Frage: schnell nach Hause abreisen oder zusammen die Corona-Situation bewältigen? Aus deren Sicht ist jetzt genau die Zeit, die aufnehmenden Organisationen vor Ort zu unterstützen.
Die Freiwilligenzeit in Chemnitz ist für diese jungen Menschen gleichbedeutend mit den am meisten erwarteten Monaten des Jahres 2020, aber das Leben ist DAS was passiert, wenn wir Pläne machen. Die Corona-Pandemie hat auch deren Alltag komplett verändert. Mit den Umständen haben sich die ESK-ler arrangiert, trotz Sorgen um deren Familien in der Heimat oder Heimweh. Neben den unterstützenden Aufgaben in den Chemnitzer Aufnahmedienststellen lernen sie weiter Deutsch, kochen viel, meditieren und chatten mit Freunden. Ihr ESK-Resümee werden wir demnächst erfahren dürfen.
Geh mit uns online
Für junge Menschen im Alter von 16 bis 30 Jahren, die Interesse haben im europäischen Ausland zu leben, dort in einem Projekt zu arbeiten und Erfahrungen zu sammeln, gibt es am Samstag, 9. Mai 2020 zwischen 15:00-15:30 Uhr die Möglichkeit, unter folgendem Link an der LIVE-Veranstaltung „Europe to GO“ online teilzunehmen:
https://www.solaris-fzu.de/digital-bar.html
Dort erwarten Euch Infos und Tipps von den derzeitigen Freiwilligen und die Chance, zusammen mit der Band JANTE zu singen.
Ideen für´s Lernen online
Foto: Deutsch-Französisches Jugendwerk
Da die Schulen in vielen europäischen Ländern geschlossen sind, zeigt der Pädagogische Austauschdienst kreative Angebote für das Lernen online und den internationalen Austausch auf. Ein schönes Beispiel ist die Kampagne „#CasanierStubenhocker“, mit der das Deutsch-Französische Jugendwerk demonstriert, dass der gegenseitige Austausch durch die Corona-Krise nicht vorbei ist. Die jungen Menschen werden aufgerufen, vom Sofa aus zu verdeutlichen, wie eine deutsch-französische Freundschaft digital weitergeht.
EUROCITIES-Plattform, virtuelle Treffen, Zusammenarbeit mit der Kommission
Foto: European Union, 2020
In der Krisenzeit sieht sich EUROCITIES in der privilegierten Position, das Verständnis zwischen Menschen, Städten und Ländern sowie das voneinander lernen zu fördern. Jetzt ist die Zeit, die Arbeit über Grenzen hinweg fortzusetzen. EUROCITIES hat erkannt, dass die Art und Weise, wie wir jetzt auf die Krise reagieren, die Zukunft unserer Städte bestimmt und damit auch die Zukunft Europas. Das Netzwerk ermöglicht es, gemeinsam Lösungen auf aktuelle Herausforderungen zu finden, sich gegenseitig zu unterstützen und für die Zeit danach vorzubereiten.
Foto: eurocities.eu
Auf der Internetseite wurde eine Plattform eingerichtet, um Erfahrungen der Städte mit der Corona-Krise auszutauschen. In der „Städteübersicht“ sind konkrete Maßnahmen aufgeführt. Z. B. hat Lyon aufgrund geschlossener Märkte eine digitale Plattform eingerichtet, über die die Landwirte ihre Produkte anbieten und die Verbraucher dadurch die lokalen Anbieter unterstützen können.
In Düsseldorf bringen das Kulturamt und das Amt für Soziales mit „Fensterkonzerten“ vor Balkonen und Fenstern der Pflegeheime ein wenig Unterhaltung und Freude zu den Bewohnerinnen und Bewohnern. Zugleich werden damit Musiker und Künstler gefördert, denen aktuell die Einnahmequelle fehlt. Darüber hinaus ermöglicht ein Forum, Fragen zu stellen und Erfahrungen mit Covid-19-Maßnahmen zu teilen. Beiträge können in diesen Kategorien eingetragen werden: Ausbreitung begrenzen, öffentliche Dienstleistungen, Lebensmittelversorgung, Sozialwesen, Wirtschaft und Arbeitsplätze, Kultur sowie Regierungshandeln. In letzterer suchen mehrere Städte Ideen oder Visionen, wie ihre Städte nach der Krise aussehen sollen und was ein Momentum für Änderungen sein kann.
Foto: Europäische Union, 2020
Viele für den jetzigen Zeitraum anberaumte Foren oder Arbeitsgruppen-Treffen hält EUROCITIES ersatzweise per Videokonferenz ab. Zu aktuellen Themen werden Webinare angeboten. Hiernach stehen ein Mitschnitt sowie die wichtigsten Ergebnisse als „Takeaways“ zum Abruf bereit. Am 22. April 2020 diskutierten 75 Menschen aus 50 Städten mit der Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration der Europäischen Kommission über den Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen (FEAD). Dem vorherigen Webinar vom 1. April zum Thema „EU-Finanzierung zur Bekämpfung des Coronavirus und seiner Auswirkungen“ folgten 175 Menschen aus 70 Städten (aus 20 Ländern). Dabei sprach auch die Stellvertretende Generaldirektorin für Beschäftigung, Soziales und Integration der Kommission. In einem gemeinsamen Aufruf des EUROCITIES-Netzwerks forderten die Bürgermeister am folgenden Tag grenzübergreifende Solidarität während der Krise.
Kinder können eigene Mobilität gestalten
Foto: Umweltbundesamt
Vor dem Hintergrund, dass Kinder derzeit viel Zeit zu Hause verbringen, zieht das Umweltbundesamt eine für Herbst geplante Malaktion vor. So stellt die deutsche Koordinierungsstelle der Europäischen Mobilitätswoche Malvorlagen zum Herunterladen und Weitermalen bereit. Darauf sollen den EMW-Maskottchen Edgar und Edda nachhaltige Fortbewegungsmittel gemalt werden.
Die Kinder können sich ein neues Verkehrsschild ausdenken. Auf einer weiteren Malvorlage wünscht sich Eddas Oma eine Stadt, in der sie sich sicher alleine fortbewegen kann. Wer mag, schickt seine Kunstwerke an das Umweltbundesamt, das eine Auswahl der Bilder im Internet einstellt.
Die Europäische Mobilitätswoche macht dieses Jahr vom 16. bis 22. September „Klimafreundliche Mobilität für alle“ zum Motto.
Mehr zur Aktion:
Europa-Termine im Mai 2020
2. bis 10. Mai 2020
online auf der Seite des Deutschen SPIELEmuseums
Spielideen für Kinder und Jugendliche unter dem Motto "Entdecke Europa" – Wissen testen, spielen, malen, rätseln in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen
9. Mai 2020, 12 bis 24 Uhr
online auf Erlebnis Europa
Am Europatag spielen Musikerinnen und Musikern aus allen 27 Mitgliedsländern ein Live-Konzert EU-Quiz (zudem gibt es ein EU-Quiz und ein Webinar u.v.m.)
9. Mai 2020, 19:00 Uhr
online über "Zoom" und die digitale Spiele-App "Kahoot!"
EUROPA QUIZ ONLINE – Sachsen Edition, Gemeinsam quizzen und ein Überraschungspaket gewinnen (Achtung: Anmeldung bis 7. Mai 2020 an EUROPE DIRECT Informationszentrum Erzgebirge)
9. Mai 2020, 15.00 - 15.30 Uhr
online in der „Digital-Bar“
LIVE-Veranstaltung „Europe to GO“ zum Europäischen Solidaritätskorps von solaris FZU Förderzentrum für Jugend und Umwelt gGmbH
Ende Mai 2020 in der Stadt
Open Air Ausstellung Chemnitz2025: Auf 50 Citylight-Plakaten können die Frühlingsspaziergänger die künstlerische Vielfalt der Stadt entdecken
Noch bis 5. Juli 2020 Kunstsammlungen Chemnitz
Ausstellung "Paris 1930. Fotografie der Avantgarde"