Newsletter Europaarbeit - November 2022

Europäisches Jahr fördert Kompetenzen aller Europäer:innen

Seit 1983 wird in Europa jedes Jahr einem Thema besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Im Jahr 2023 dreht sich dabei alles um arbeitsmarktrelevante Kompetenzen.

Im „Europäischen Jahr der Kompetenzen“ möchte die EU-Kommission dem Fachkräftemangel in der EU entgegenwirken, sowie Bildungsdefizite im Erwachsenenalter vermindern. Dafür setzt die Kommission für das kommende Jahr Schwerpunkte bei der Förderung von Investitionen in die Aus- und Weiterbildung, der Gewährleistung arbeitsmarktrelevanter Kompetenzen und der Erleichterung der Anerkennung von Qualifikationen von Fachkräften aus Drittstaaten.

Im Weiterbildungsbereich möchte die Kommission bis 2030 eine jährliche Weiterbildungsquote von 60 % erreichen. Dazu sollen die digitalen Grundfertigkeiten der Bürger:innen der EU gefördert werden, sodass bis Ende des Jahrzehnts über 80 % der Europäer:innen über diese Grundfertigkeit verfügen.

Ein weiterer Schwerpunkt wird auf der Verbesserung der Qualifizierung für berufliche Tätigkeiten liegen. Davon sollen vor allem Frauen ohne Berufstätigkeit und junge Menschen ohne abgeschlossene Schul- oder Berufsausbildung profitieren. Für Migrant:innen soll die Anerkennung ihrer Bildungsabschlüsse und Qualifikationen erleichtert werden.

Das Thema Qualifizierung ist für die EU auch über das „Europäische Jahr der Kompetenzen“ hinaus relevant: Von 2021-2027 werden insgesamt 99 Milliarden Euro aus dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) für die Qualifizierung von EU-Bürger:innen genutzt.

26,2 Milliarden Euro werden im selben Zeitraum durch Erasmus+ für Bildungsprogramme für junge Menschen zur Verfügung gestellt.


UNESCO-Schulcamp mit 53 sächsischen, tschechischen und polnischen Schüler:innen

Das UNESCO-Schulcamp wurde von der Fachstelle Uferlos des AGJF Sachsen e. V. ausgerichtet.

Vom 19. bis 23. September war Chemnitz Gastgeberin für das UNESCO-Jugendcamp 2022 des UNESCO-Schulnetzwerkes. Unter dem Motto „Glück auf unserer Erde – Ein Aufruf zum Mut-Machen und Mit-Machen“ verbrachten Schüler:innen aus dem Schulnetzwerk in Sachsen fünf Tage gemeinsam mit Schüler:innen aus Polen und Tschechien. Dabei nahmen sie an Workshops rund um das Thema Nachhaltigkeit teil, angeboten durch verschiedene Vereine aus Chemnitz und Umgebung. Zur Auswahl standen bspw. ein Workshop über Tierrechte und Nachhaltigkeit des AJZ e. V., oder ein Workshop über Nachhaltigkeit im Alltag des solaris Förderzentrum für Jugend und Umwelt gGmbH Sachsen.

Selbst aktiv wurden die Schüler:innen bei der Foto-Voice-Methode, um ihre Eindrücke von Nachhaltigkeit im Stadtbild Chemnitz fotografisch zu dokumentieren und die entstandenen Fotografien im Nachhinein mit der gesamten Gruppe zu diskutieren.

Parallel fand die Fachtagung der UNESCO-Projektschulen statt, bei welcher Expert:innen, Mitarbeiter:innen des Sächsischen Staatsministerium für Kultus wie auch Schüler:innen sich kennenlernen und austauschen konnten.


Freiwillige des Europäischen Solidaritätskorps in Chemnitz


Junge Freiwillige aus Portugal, Frankreich, Weißrussland, Ungarn, Spanien sowie der Türkei verbringen derzeit einen Freiwilligendienst als Teilnehmer:innen des Europäischen Solidaritätskorps bei der solaris Förderzentrum für Jugend und Umwelt gGmbH Sachsen sowie der F+U Sachsen gGmbH in Chemnitz. Sie sind in verschiedenen Einrichtungen der sozialen Arbeit tätig, wie im Mehrgenerationenhaus, dem Erlebnispädagogischen Zentrum der solaris FZU gGmbH Sachsen, oder in der Abteilung Berufliche Rehabilitation des F+U. Die Länge des Freiwilligendiensts variiert von Person zu Person, sodass die Anzahl der Freiwilligen und ihre Zusammensetzung ständig im Wechsel sind.

Am 10. Oktober besuchte ein Teil der Europäischen Freiwilligen das Chemnitzer Rathaus, durch welches sie von der EU-Koordinatorin Pia Sachs geführt wurden. Nach dem Aufstieg auf den Hohen Turm konnten die Freiwilligen eine sonnige Aussicht auf die Stadt genießen. Vor der Führung wurde den Freiwilligen im Ambiente des Grünen Salons Wissenswertes über die Stadt und die Europaarbeit erläutert.

Das Europäische Solidaritätskorps ermöglicht seit 2017 jungen Menschen zwischen 18 und 30 Jahren mit der Staatsangehörigkeit eines EU-Staats einen Freiwilligendienst in einem anderen EU-Land bzw. Partnerländern zu absolvieren. Der Freiwilligendienst ermöglicht somit jungen Menschen Partizipation und das Sammeln von Erfahrungen im europäischen Ausland.


EUROCITIES

German Eurocities Dialogue in Frankfurt am Main und Kulturforum in Lille


Anfang Oktober trafen die deutschen Mitgliedsstädte des europäischen Städtenetzwerkes zum „German Eurocities Dialogue“ in Frankfurt am Main zusammen. Die Stadt Chemnitz wurde durch Pia Sachs als Contact Officer vertreten. Neben viel Input und Diskussion zum Aufbau einer EUROCITIES-Arbeitsgruppe „Jugendbeteiligung“ stellte das Energiereferat der Stadt Frankfurt am Main das Programm „100 climate neutral & smart cities by 2030“ der Kommission vor. 71 dieser Städte sind auch Mitglied des EUROCITIES-Netzwerks.

Wegweisend für das Netzwerk ist in dieser Hinsicht auch die Gründung der AG „EUROCITIES climate-neutral and just transition“. Die AG lädt im November Vertreter:innen aus den Städten des Netzwerkes zum ersten Mal ein, gemeinsam über Strategien und Lösungen für Klimaneutralität und gerechten Strukturwandel zu diskutieren.

Kurz zuvor fand vom 28. bis 30. September das Kulturforum von EUROCITIES in Lille, Frankreich statt, dieses Jahr mit Fokus auf das Thema „resiliente und nachhaltige Kultur“. Dort wurden Strategien zur Verknüpfung von Kultur mit nachhaltigem Handeln aus verschiedenen Städten vorgestellt und diskutiert.

Neuer Generalsekretär André Sobczak im Amt

Mit neuen Ideen hat André Sobczak im August 2022 das Amt des Generalsekretärs des EUROCITIES-Netzwerkes übernommen. Sobczak bringt über 20 Jahre Arbeitserfahrung als Manager mit sich, war bis 2022 acht Jahre Mitglied des Gemeinderates von Nantes und engagiert sich insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeit. Sein Engagement möchte er auch in seine Arbeit als neuer Generalsekretär einbringen: Die Städte Europas sollen intensivere Förderung für nachhaltige Transformationsprozesse erhalten. Sobczak wünscht die Initiierung einer EUROCITIES Academy, welche Schulungen für das Führungspersonal der Mitgliedsstädte anbietet.

Außerdem möchte er mit dem Netzwerk den nachhaltigen Wiederaufbau ukrainischer Städte unterstützen, indem ein Expert:innenpool innerhalb des Netzwerkes geschaffen wird.

Dazu traf er sich mit dem Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, um den ukrainischen Städten Unterstützung durch EUROCITIES zuzusichern.

Eine weitere Idee Sobczaks ist ein Austauschprogramm, welches einen Perspektivwechsel zwischen Mitarbeitenden aus den Mitgliedsstädten und dem Personal aus dem Brüsseler Hauptquartier unterstützt. Dabei sollen die Angestellten aus Brüssel in den Städten des Netzwerkes für längere Zeit mit ihrer Expertise unterstützend mitwirken und Mitarbeitende aus den Städten einen Einblick in die Arbeit im Hauptquartier bekommen können.
 


20 Jahre SOLVIT-Hilfe bei Verletzung von EU-Vorschriften

Das Logo von SOLVIT

Mit SOLVIT bietet die EU einen kostenlosen Dienst, welcher Bürger:innen und Unternehmen der EU bei einer Verletzung von EU- Vorschriften durch nationale Behörden zur Verfügung steht.

Möglichst innerhalb von zehn Wochen sucht SOLVIT nach einem Lösungsvorschlag, wenn es zu einer Beschwerde kommt. Bereits seit 2002 hilft der Dienst Bürger:innen und Unternehmen bei einer vermuteten Verletzung ihrer EU-Rechte, bspw. wenn eine Qualifikation nicht anerkannt oder eine Wohnsitzanmeldung in einem anderen EU-Land verweigert wird. Somit wurden bis heute 29.000 Fälle durch SOLVIT bearbeitet, von diesen konnten 85 % direkt gelöst werden.
 


Europatermine für November 2022

 

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