Getreidemarkt
Der Getreidemarkt gehört zu den Schwerpunkten der städtebaulichen Weiterentwicklung der Chemnitzer Innenstadt. Mit seiner Lage zwischen Rosenhof, Theaterstraße und Innerer Klosterstraße fungiert er als wichtiges Gelenk zwischen Innenstadt und den umliegenden Stadtvierteln. In dem Gebiet zeichnen sich in den kommenden Jahren bauliche Aktivitäten ab, da neben der Stadt auch weitere wichtige Eigentümer Bauprojekte selbst entwickeln bzw. deren Umsetzung ermöglichen wollen.
Vor diesem Hintergrund hat das Chemnitzer Stadtplanungsamt eine städtebauliche Studie erarbeitet, welche die zukünftige bauliche Entwicklung in diesem unweit des Chemnitzer Rathauses gelegenen innerstädtischen Areals aufzeigt.
Mit der Bebauung des Areals soll sich der Getreidemarkt zu einem lebendig genutzten Quartier mit identitätsstiftender und zeitgemäßer Architektur entwickeln, die sich in ihrer Maßstäblichkeit an die historisch bürgerliche Stadt anlehnt.
Das städtebauliche Konzept nimmt die wesentlichen historischen Straßen- und Platzgefüge auf, arrondiert die vorhandenen Blockstrukturen und schließt fehlende Raumkanten. Vorhandene Denkmäler und bestehende Gebäude werden dabei achtsam integriert. Eine kleinteilige Entwicklung der Baufelder wird angestrebt, wobei die Gebäudehöhen sich am Bestand orientieren. Die stadträumlich wichtigen Ecksituationen Börnichsgasse und Lohstraße sowie Lohstraße und Kirchgäßchen werden durch eine Betonung der Bebauung stärker akzentuiert.
Eine Abfolge von verkehrsberuhigten Straßen und quartiersprägenden Plätzen mit angrenzenden öffentlichen Nutzungen in den Erdgeschosszonen der Gebäude laden zum Verweilen und Flanieren ein. Der wertvolle und schützenswerte Baumbestand entlang der Börnichsgasse wird dabei in die Freiraumplanung integriert.
Im Jahre 2011 wurden Gestaltungskonzeptionen für den Umbau der Theaterstraße mit Integration des Chemnitzer Modells erarbeitet. Durch bessere Querungsmöglichkeiten der Theaterstraße in Verlängerung der Börnichsgasse und Getreidemarkt soll die fußläufige Verbindung zu den umliegenden Stadtvierteln deutlich verbessert werden. Neue Haltestellen binden das Areal und die Innere Klosterstraße besser an den öffentlichen Personennahverkehr an.
Das städtebauliche Konzept lässt für die Zukunft weitere Entwicklungsspielräume zu, um die stadträumliche Verknüpfung des Getreidemarktes mit der Theaterstraße und darüber hinaus mit dem Uferpark der Chemnitz und dem Kaßberg durch Sichtachsen und Wegebeziehungen zu verbessern.
Die Bebauung ermöglicht eine vielgestaltige Nutzungsmischung, die die Identität des Ortes bildet und an die Umgebung anschließt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einem neuen, urbanen Wohnangebot. Nutzungsergänzungen rund um den innenstadttypischen Handel, Praxen, Gastronomie, Kultur und Dienstleistung in den Erdgeschosszonen sollen das Nutzungsgefüge abrunden und ein lebendiges Stück Stadt entstehen lassen.
Das städtebauliche Konzept wird in den Rahmenplan Innenstadt aufgenommen. Dieser soll u. a. Bürgern und Investoren die Entwicklungsabsichten der Kommune anschaulich darstellen und Planungssicherheit schaffen.