Essen bestellen leicht gemacht

Gunnar Kaplick und Romy Schönherr

Macher der Woche vom 23. April 2021

Ein Team von jungen Chemnitzerinnen und Chemnitzern wollen die lokale Gastronomie unterstützen. Mit dem Online-Bestelldienst Chemnitz.express bieten sie eine Alternative zu den großen, bekannten Lieferdiensten. Was dahinter steckt und was die Vorteile sind, verraten Gunnar Kaplick und Romy Schönherr im Macher der Woche-Interview.

Erklärt uns in zwei, drei Sätzen: Was ist Chemnitz.express?

Gunnar: Wir wollen mit Chemnitz Express eine faire Alternative zu anderen Bestelldiensten im Netz auf die Beine stellen. Wir haben im vergangenen Jahr festgestellt, dass es trotz aller Bemühungen noch keine wirklich gute und vor allem rentable Lösung für die Gastronomie gibt. Wir haben uns deshalb in einer „Hauruck”-Aktion entschlossen, kurzerhand selbst ein solches Angebot auf die Beine zu stellen. Seit Dezember haben wir das Projekt entwickelt und sind nun seit Mitte März im Live-Betrieb.

Romy: Es ist ein Online-Bestelldienst, der Aufträge direkt an Restaurants weiterleitet. Wir bieten den Gastronomen eine einfache Möglichkeit ihre Gerichte anzubieten und dem Kunden das gute Gewissen, dass er mit seiner Bestellung sein Lieblingsrestaurant tatsächlich unterstützt. Perspektivisch wollen wir neben der Webseite auch noch einen Gastroguide etablieren, in dem sich die Gaststätten vorstellen können, über sich und die Geschichte des Restaurants erzählen.


Was unterscheidet Chemnitz.express von den großen, bundesweit bekannten Lieferdiensten?

Romy: Wir wollen die Gebühren bewusst niedrig halten. Bei uns gibt es keine Einrichtungsgebühren, Mietkosten oder monatlichen Grundgebühren. Wir bieten ein „Echtzeit-System“, in welchem die Restaurants ihre Gerichte tagaktuell pflegen und auch kurzfristig ändern können. Darüber hinaus haben wir uns auch aus Kundensicht Gedanken über Bestell-Systeme gemacht. Üblicherweise entscheidet man sich im Bestellprozess erst für ein Restaurant und dann für die Gerichte. Wir bieten den hungrigen Besuchern einen alternativen Einstieg an. Man kann sich in verschiedenen Kategorien von den bei uns gelisteten Gerichten inspirieren lassen und landet so automatisch im Restaurant seiner Wahl. Natürlich bieten wir auch den gewohnten Direkteinstieg über die Restaurants.


Wie groß ist euer Team?

Gunnar: Insgesamt sind wir zu fünft. Neben uns beiden haben wir einen weiteren Entwickler, eine Wirtschaftsjuristin und einen Designer im Team. Wir machen das als „Herzensprojekt von Chemnitzern für Chemnitzer“. Bisher kümmern wir uns alle ehrenamtlich um das Gastroportal. Durch den Lockdown fielen viele Freizeitaktivitäten, wie zum Beispiel Billard spielen, Kinobesuche, Essen gehen, weg. Diese Zeit kommt aktuell unserem Projekt zugute.


Welche Gastronomen sind zum Start dabei?

Romy: Zum Start werden es knapp 20 teilnehmende Restaurants sein. Mit weiteren sind wir in Gesprächen und unterstützen diese bei der Einrichtung ihrer Shops. Jeder ist bei uns herzlich willkommen. Von der Pizzeria, über kleine Cafés bis hin zum gutbürgerlichen Restaurant. Zu den Restaurants der ersten Stunde gehören unter anderem Shahba Rose, Mylo, Superhelden-Burger, Vegan on the run, Jackies Gartenglück, Nuova Italia und TakTakTak. Prinzipiell sind wir für alle Gastronomen offen. Wir haben sogar eine Gartenkneipe dabei, denn da gibt es tatsächlich kulinarische Juwelen zu entdecken, die mit Herzblut tolle Küche anbieten. Was uns noch fehlt ist unter anderem ein indisches oder griechisches Restaurant, das wäre toll. Das war auch ein großer Wunsch der Chemnitzer, die wir vorab gefragt haben.


Persönliche Frage: Welche Geschmacksrichtung vermisst ihr in Chemnitz, etwas das fehlt – es aber unbedingt geben sollte?

Gunnar: Tatsächlich fehlt mir nicht viel. Ich finde, die Gastronomie in der Stadt hat in den vergangenen Jahren einen echten Aufschwung erlebt.

Romy: Aus dem Urlaub kennt man ja so einiges. Ich habe lange Zeit in Südostasien gelebt und die dortige Küche kennengelernt. Deshalb fehlen mir zum Beispiel Dumplings, die liebe ich. Das sind kleine gefüllte Teigtaschen in allen Varianten, von süß bis herzhaft. Das fände ich in Chemnitz toll, genauso wie zypriotische oder rumänische Küche.


Ihr seid eine reine Bestellplattform, kein Lieferdienst?

Einige unserer Restaurants sind selbst schon gut aufgestellt und haben einen Lieferdienst. Sie können selbst entscheiden, ob sie Lieferung oder die Speisen nur zur Abholung anbieten möchten. Wir sind aber schon in Gesprächen mit regionalen Partnern, die für „CHEMNITZ.express“ die Lieferung abwickeln, so dass wir dieses Thema komplett ausgliedern können und damit den Restaurants eine noch bessere Alternative bieten.


Auf welche Probleme seid ihr unterwegs gestoßen?

Gunnar: Das ganze Projekt ist eine einzige große Schwierigkeit (lacht). Was nach und nach erklärte, warum das bislang noch niemand gemacht hat. Aber im Endeffekt war von Anfang an klar, dass es für jedes Problem auch eine Lösung gibt. Wir haben alle enorm viel dazugelernt. Inzwischen haben wir eine solide Basis geschaffen, mit der Chemnitzer unkompliziert bei unseren teilnehmenden Restaurants bestellen können. Von nun an beginnt eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Projektes. Da wir derzeit scheinbar in keinerlei Fördermittelprogramm zu passen scheinen, obwohl unser Anliegen die Förderung der Gastronomie ist, freuen wir uns natürlich über Öffentlichkeitsarbeit jeder Art – und sei es auch einfach nur das „Weitersagen“.


Und was hat gut funktioniert?

Romy: Die Idee ist Ende vergangenen Jahres – mehr oder weniger spontan – entstanden. Wir haben uns zusammentelefoniert, wer kann was – und dann ging es los. Das ist unser Vorteil. Wir haben durch das kleine Team kurze Wege und können schnell agieren. Wenn sich Gastronomen zusätzliche Ideen und Funktionen für die Plattform wünschen, dann schauen wir, ob das machbar ist und können das im Zweifel zeitnah umsetzen. Sei es eine Kartenansicht für die Bestellungen, um die Auslieferung besser planen zu können oder einen prozentualen Preisnachlass für Selbstabholer – all diese Features kommen in den nächsten Tagen und Wochen.


Unsere beiden Abschlussfragen: Chemnitz ist Kulturhauptstadt Europas 2025 - wie findet ihr das?

Romy: Das ist echt toll! In Urlauben habe ich schon einige ehemalige Kulturhauptstädte besucht, zum Beispiel Breslau oder Pilsen. Darum finde ich es wunderbar, dass Besucher jetzt nach Chemnitz kommen und unsere Stadt als Kulturhauptstadt entdecken wollen.

Gunnar: Es ist außerdem ein schönes Signal zum Aufbruch. Wir sind noch nicht Kulturhauptstadt, vor allem der Weg dahin wird sicher sehr spannend. Mit dem geplanten Restaurant-Führer wollen wir unseren Teil dafür tun, dass Besucher Chemnitz entdecken. Denn Gastronomie ist für uns Kultur zum Essen.


Wo seht ihr euch 2025?

Gunnar: Die Agenda ist bis 2025 ziemlich voll. Bis dahin wollen wir sowohl unseren Lieferservice etabliert haben, als auch separate iOS und Android-Apps für Kunden und Restaurants anbieten. Genau genommen wollen wir das natürlich nicht erst 2025, sondern schon deutlich eher realisiert wissen. Für 2025 hoffen wir darauf, dass wir uns als beliebte Support-Your-Locals- Plattform in Chemnitz fest etabliert haben.

Romy: Unser Restaurant-Führer hat sich bis dahin hoffentlich gut etabliert und ist sowohl Touristen als auch unseren Chemnitzern eine Hilfe, um sich kulinarisch zu orientieren. Und natürlich, dass wir bis dahin möglichst viele Gastronomen der Stadt auf unserer Plattform haben.

 

www.chemnitz.express

www.facebook.com/CHEMNITZ.express

www.instagram.com/chemnitz.express

 

 

 

 

 

Cookie Einstellungen

Wir verwenden auf dieser Website mehrere Arten von Cookies, um Ihnen ein optimales Online-Erlebnis zu ermöglichen, die Nutzerfreundlichkeit unseres Portals zu erhöhen und unsere Kommunikation mit Ihnen stetig zu verbessern. Sie können entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten und welche nicht (mehr dazu unter „Individuelle Einstellung“).
Name Verwendung Laufzeit
privacylayer Statusvereinbarung Cookie-Hinweis 1 Jahr
cc_accessibility Kontrasteinstellungen Ende der Session
cc_attention_notice Optionale Einblendung wichtiger Informationen. 5 Minuten
Name Verwendung Laufzeit
_pk_id Matomo 13 Monate
_pk_ref Matomo 6 Monate
_pk_ses, _pk_cvar, _pk_hsr Matomo 30 Minuten

Datenschutzerklärung von Matomo: https://matomo.org/privacy/