Hitzewarnungen
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bezeichnet Wetterbedingungen, „die durch hohe Temperaturen, unbehinderte Einstrahlung, schwachen Wind und zum Teil durch feuchte Luft (Schwüle) gekennzeichnet sind“, als extreme Hitze.
Das Empfinden von Wärmebelastung ist ein komplexer Vorgang. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bewertet mit Hilfe von Modellrechnungen die „gefühlte Temperatur“, womit das Wärmeempfinden eines durchschnittlichen Erwachsenen im Freien bezeichnet wird. Die „gefühlte Temperatur“ ist unter warmen, sonnigen und windschwachen sommerlichen Bedingungen höher als die Lufttemperatur. Sie kann im Extremfall in Mitteleuropa bis 15°C über der gemessenen Lufttemperatur liegen.
Der DWD differenziert zwischen zwei Stufen der thermophysiologischen Wärmebelastung [1]:
- Starke Wärmebelastung wird bei einer über mehrere Tage andauernden Wetterlage empfunden, die mit intensiver Sonneneinstrahlung, hohen Lufttemperaturen (um 29°C im Schatten), erhöhter relativer Luftfeuchte und geringer Windbewegung verbunden ist. Die "gefühlte Temperatur" liegt bei über 32°C.
- Extreme Wärmebelastung wird bei einer über mehrere Tage andauernden stabilen Wetterlage empfunden, für die eine intensive Sonneneinstrahlung, extrem hohe Lufttemperaturen (um 35°C im Schatten), erhöhte relative Luftfeuchte, geringe Windbewegung sowie eine geringe nächtliche Abkühlung charakteristisch sind. Die „gefühlte Temperatur“ liegt hier bei über 38°C [1].
Meteorologische Erscheinung | Schwellenwert | Darstellung |
---|---|---|
Starke Wärmebelastung | Gefühlte Temperatur an zwei Tagen in Folge über etwa 32 Grad C, zusätzlich nur geringe nächtliche Abkühlung | |
Extreme Wärmebelastung | Gefühlte Temperatur über 38 Grad C |
Tipp: Hitzewarnungen des DWD können als Newsletter empfangen werden. Der entsprechende Warndienst kann hier hier abonniert werden. Die Hitzewarnung des DWD wird frühzeitig über einen E-Mail-Newsletter und eine Hitzewarn-App (iOS und Android) herausgegeben, wenn eine starke Wärmebelastung für mindestens zwei Tage in Folge vorhergesagt wird und mit einer erhöhten Belastung in der Nacht, aufgrund aufgeheizter Innenräume, zu rechnen ist.
Heiße Tage und Tropennächte
Bei einem „Heißen Tag“ kommt es zu Temperaturen oberhalb von 30 Grad Celsius. Chemnitz hatte im Jahr 2020 sieben dieser "heißen Tage" und somit etwas weniger als in den Jahren zuvor. Trotzdem werden den Prognosen zufolge in den kommenden Jahren wieder mehr "heiße Tage" auftreten. Tropennächte bezeichnen Nächte in denen die Lufttemperatur 20 Grad Celsius nicht unterschreitet. Diese sind in Deutschland eher selten. Chemnitz war zuletzt in 2020 mit fünf Tropennächten betroffen. Jedoch wird es auch hier in den kommenden Jahren zumindest zu einem Anstieg der nächtlichen Temperaturen kommen.
[1] (UBA, 2019, Für Mensch & Umwelt, Klimawandel und Gesundheit Tipps für sommerliche Hitze und Hitzewellen)