Mobilitätsverhalten - Untersuchung „Mobilität in Städten“
Befragung zu Mobilitätsverhalten abgeschlossen - Ergebnisse liegen vor
Die Stadt Chemnitz nimmt seit 1972 regelmäßig an der Erhebung „Mobilität in Städten – System repräsentativer Verkehrserhebungen“ (SrV) teil, welche alle 5 Jahre stattfindet. Mit den jetzt vorliegenden Ergebnissen der Erhebung von 2018 wird diese Untersuchung fortgeschrieben. Nachfolgend sind wesentliche Ergebnisse des SrV 2018 für die Stadt Chemnitz zusammengestellt. Die komplette Studie kann in der Abteilung Verkehrsplanung des Verkehrs- und Tiefbauamtes der Stadt Chemnitz eingesehen werden.
Ziel der wissenschaftlichen Untersuchung ist die Ermittlung mobilitätsrelevanter Kennziffern der städtischen Bevölkerung zur Analyse des Mobilitätsverhaltens. Sie ist als Haushaltsbefragung angelegt. In einem Haushalt werden alle darin lebenden Personen befragt. Das Verkehrsverhalten einer Person wird in der Befragung für einen genau vorgegebenen Stichtag erfasst. Dabei erfolgt grundsätzlich die Erhebung aller täglichen Wege aller Personen, die in einem Haushalt leben. Die Bezugsgruppe setzt sich aus allen Einwohnern einer Stadt zusammen. Einpendler gehören nicht dazu. Der Erhebungszeitraum beschränkt sich, im Gegensatz zur zweiten großen Erhebung in Deutschland „Mobilität in Deutschland“ (durchgeführt im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums), auf die mittleren Werktage Dienstag, Mittwoch und Donnerstag, Ferien- und Feiertage ausgenommen.
Zur Absicherung statistisch belastbarer Ergebnisse wurden beim SrV2018 insgesamt 2000 Bürger der Stadt Chemnitz befragt.
Ergebnisse SrV2018
Die nachfolgend dargestellten Ergebnisse stellen einen grundsätzlichen Überblick zu den wichtigsten Mobilitätskenngrößen dar. Weiterführende, detaillierte Ergebnisse zum Mobilitätsverhalten der Chemnitzer Bürger sind über das TBA, Abteilung Verkehrsplanung abrufbar.
Allgemeine Mobilitätskennwerte
2013 | 2018 | Einheit | |
---|---|---|---|
Spezifisches Verkehrsaufkommen | 3,60 | 3,40 | Wege/Person und Tag |
Tägliche Zeit im Verkehr | 70,5 | 72,3 | min |
Durchschnittliche Reisezeit | 19,9 | 21,1 | min |
Durchschnittliche Reiseweite | 7,1 | 6,8 | km |
Pkw-Besitz (private Pkw) | 552 | 528 | privatPkw/1000 EW |
Fahrradbesitz | 750 | 727 | Fahrrad/1000 EW |
Pkw-Besetzungsgrad | 1,3 | 1,3 | Personen/Pkw-Fahrt |
Entwicklung der Verkehrsmittelanteile (Modal Split, alle täglichen Wege)
Der so genannte Modal Split ist eine zentrale Größe zur Beschreibung des Verkehrsverhaltens in einer Stadt. Er bildet den Anteil der Verkehrsmittel an allen täglichen Wegen ab. Dargestellt wird immer das Hauptverkehrsmittel eines Weges.
Foto: Stadt Chemnitz, Verkehrs- und Tiefbauamt
Entwicklung der mittleren Reisezeit, Entfernung und Geschwindigkeit
|
mittlere Reisezeit |
mittlere Entfernung |
mittlere Geschwindigkeit |
|||
|
(min/Weg) |
(km/Weg) |
(km/h) |
|||
|
2013 |
2018 |
2013 |
2018 |
2013 |
2018 |
Zu Fuß |
14,9 |
16,4 |
1,0 |
1,1 |
4,2 |
4,1 |
Fahrrad |
20,8 |
19,4 |
4,4 |
3,9 |
12,8 |
12,0 |
MIV |
19,3 |
20,8 |
9,9 |
10,4 |
31,0 |
30,0 |
ÖPV |
34,2 |
38,1 |
7,9 |
7,9 |
13,9 |
12,5 |
Gesamt |
19,9 |
21,1 |
7,1 |
6,8 |
21,4 |
19,4 |
FAZIT
Die Ergebnisse des SrV 2018 zeigen, dass in Chemnitz der Wegeanteil, welcher mit dem Pkw (MIV) durchgeführt wird, zwar von 56% auf 52% gesunken ist, jedoch weiter auf einem relativ hohen Niveau verharrt.
Der Radverkehrsanteil konnte im Vergleich zu 2013 von 4 auf 7% gesteigert werden. Dabei ist vor allem die Anzahl der Fahrten zur Arbeit/Schule/Ausbildungsstätte gestiegen. Der Radverkehr war im Erhebungsjahr 2018 nicht so negativ vom Wetter beeinflusst wie 2013. Der Nachholbedarf bei der Erhöhung des Radverkehrsanteils gegenüber anderen SrV-Städten, welche deutlich höhere Anteile am Gesamtverkehr aufweisen, ist jedoch nach wie vor gegeben.
Der Anteil des ÖPNV am Gesamtverkehr ist von 12% auf 11% gesunken und befindet sich vergleichsweise auf einem niedrigen, nicht zufriedenstellendem Niveau. Reisezeit und Durchschnittsgeschwindigkeit des ÖPNV haben sich im Vergleich zu 2013 verschlechtert. ÖPNV-Fahrten schneiden im Vergleich zum MIV deutlich schlechter ab, vor allem auch in den für ÖPNV-Wege maßgebenden Entfernungsklassen von 5 bis 10 km.