Europäischer Sozialfonds für Deutschland (ESF)

Programm „Nachhaltige soziale Stadtentwicklung ESF 2014 bis 2020“

Nachhaltige soziale Stadtentwicklung in Fördergebieten der Stadt Chemnitz

Seit 2014 fördert der Freistaat Sachsen die soziale Stadtentwicklung von Quartieren aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Diese Förderung zielt vor allem darauf ab, soziale Benachteiligungen zu mildern und nachbarschaftliche Hilfesysteme und Gebietsstrukturen nachhaltig zu verbessern. Die Förderung, basierend auf der ESF-Richtlinie „Nachhaltige soziale Stadtentwicklung ESF 2014 bis 2020", bot der Stadt Chemnitz die Möglichkeit, in ausgewählten Gebieten einen sozialen Wandel zur Stabilisierung und Verbesserung der Lebensbedingungen der Stadtteilbewohner:innen anzustoßen. 

Ausgewählt wurden in einem partnerschaftlichen Prozess mit lokalen Initiativen und Bewohnern zwei Quartiere mit schwierigen sozialen Lebensbedingungen der Bewohner:innen, gemessen an einem vergleichsweise hohen Anteil an SGB-II-Empfängern.

 

Auf der Grundlage des vom Stadtrat beschlossenen Gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzeptes, wurden die Fördergebiete „ESF – Chemnitz Innenstadt“ und „ESF – Chemnitz Süd“ seit Anfang 2016 aktiv mit Zuschüssen von bis zu 95 % der förderfähigen Kosten gefördert.

Dabei standen der Stadt Chemnitz insgesamt Fördermittel in Höhe von rund 3,8 Mio. Euro zur Verfügung.

Die räumlichen Schwerpunkte lagen in den innerstädtischen Stadtgebieten Zentrum, Brühl, Lutherviertel, Reitbahnviertel und Sonnenberg sowie der randständischen Großwohnsiedlung des ehemaligen „Fritz Heckert Gebietes“ mit den Stadtteilen Helbersdorf, Kappel-Am Flughafen, Makersdorf, Morgenleite und Hutholz.
 

ESF - Chemnitz Innenstadt

ESF-Gebiet Chemnitz-Innenstadt

ESF - Chemnitz Süd

ESF-Gebiet Chemnitz-Süd

Projekte und Zielgruppen der Nachhaltigen sozialen Stadtentwicklung

Mithilfe der Zuwendung aus dem ESF konnten in der Stadt Chemnitz zusätzliche, niedrigschwellige und informelle Stadtteilvorhaben (Projekte) zur Förderung der sozialen Eingliederung und der Beschäftigungsfähigkeit von sozial und am Arbeitsmarkt benachteiligten Menschen finanziert werden. Die Projekte wurden gebündelt in folgenden Handlungsfeldern:

  • informelle Kinder- und Jugendbildung
    familienbezogene Angebote, Lernhilfen und qualifizierte Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche
     
  • Bürgerbildung / Lebenslanges Lernen
    Unterstützung von benachteiligten Erwachsenen, z. B. Langzeitarbeitslosen und Einkommensschwachen, bei der Bewältigung konkreter Problemlagen durch gemeinsames Lernen und Handeln
     
  • soziale Eingliederung / Integration in Beschäftigung
    Beratungs- und Betreuungsangebote für Menschen in schwierigen Lebenssituationen, Aufbau von nachbarschaftlichen Hilfesystemen und Netzwerken zur sozialen Integration sowie Maßnahmen für am Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen, die durch Tätigkeiten außerhalb traditioneller Erwerbsarbeit zum Erhalt und zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit beitragen
     
  • begleitende Maßnahmen wie die Stadtteilmanagements.
     

Gegenstand der Förderung waren vielfältige Projekte, die überwiegend von Stadtteilakteuren wie Vereinen und Verbänden angeboten und umgesetzt werden. Die Einzelprojekte zielen maßgeblich auf die Vermittlung beschäftigungswirksamer Qualifikationen und Kompetenzen der Teilnehmer:innen ab. Einige Projekte haben überwiegend einen künstlerisch-kreativen und handwerklichen Kompetenzerwerb mit sozialpädagogischer Betreuung von Kindern und Jugendlichen zum Inhalt. Die soziale Integration von Migranten nimmt in einzelnen Projekten einen zunehmenden Stellenwert ein.
 

Ergebnisse in den Fördergebieten

Titelbild der Broschüre "Ergebnisse in den Fördergebieten 2014-2020"

Mit Hilfe der Zuwendung aus dem ESF wurden in den Gebieten insgesamt 20 zusätzliche Stadtteilvorhaben und zwei begleitende Maßnahmen für eine nachhaltige und soziale Stadtentwicklung realisiert.

Zur Umsetzung des Maßnahmebündels wurden knapp über 3,8 Mio. Euro aus dem Europäischen Sozialfond sowie weitere ca. 400.000 Euro in Form von Eigenmitteln der Stadt und der Projektträger in verschiedenen Handlungsfeldern aufgewendet.
Dem integrierten Handlungsansatz entsprechend konnten dabei soziale Projekte teilweise mit baulichen Investitionen aus der Städtebauförderung oder aus dem EFRE-Fonds verknüpft werden.

Die Broschüre gibt einen Überblick über die realisierten Projekte und die erreichten Ergebnisse in den Fördergebieten „ESF – Chemnitz Innenstadt“ und „ESF – Chemnitz Süd“. Sie zeigt die positiven Erfahrungen von Bürger: innen und Vereinen, welche die Stadt Chemnitz weiter motivieren, ESF-Projektmittel auch zukünftig für eine nachhaltige soziale Stadtentwicklung zu nutzen.

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