Stadtsanierung und Städtebauförderung Sonnenberg
Der Stadtteil Chemnitz Sonnenberg ist seit 1991 Fördergebiet in den Bund-Länder-Programmen der Städtebauförderung und auch festgelegtes Sanierungsgebiet nach § 142 BauGB. Mit den Instrumenten des Sanierungsrechtes im Baugesetzbuch und mit Hilfe von Städtebauförderung und vielen öffentlichen und privaten Investitionen werden durch Steuerung der Stadt am Sonnenberg städtebaulichen Missstände beseitigt. Damit werden die Herausforderungen durch demografischen Wandel, Klimawandel, städtebauliche Funktionsverluste usw. besser bewältigt.
So entwickelt sich der Sonnenberg nachhaltig zu einem attraktiven innerstädtischen Wohnquartier mit wertvollem Gebäudebestand aus der Gründerzeit, in dem es sich vielfältig leben, wohnen und arbeiten lässt. Die Maßnahmen nehmen Rücksicht auf die vorhandene Sozialstruktur. Der Sonnenberg hat eine junge Bevölkerung mit vielen Familien und ein breites Wohnungsangebot mit sehr preiswerten Mieten. Zunehmend interessieren sich Kreative und auch Studenten für das Quartier.
Der Sonnenberg war und ist Bestandteil verschiedener Fördergebiete in verschiedenen Programmen. Städtebaufördermittel bestehen in der Regel zu je einem Drittel aus Mitteln des Bundes, des Freistaates Sachsen und der Stadt Chemnitz. Ein Euro Förderung zieht nachweislich 7 bis 12 Euro Folgeinvestitionen nach sich, also ist Städtebauförderung auch in erfolgreiches Programm für die Wirtschaft und die Stadtrendite in den Städten. Eigentümer in Sanierungsgebieten können bei der Sanierung auch Steuerabschreibungen nutzen.
Bis 2020 wurden insgesamt 52 Mio. € Städtebaufördermittel im Sonnenberg eingesetzt.
Seit 2012 ist der Sonnenberg nun Handlungsraum im Gebiet „Stadtumbau Ost Chemnitz“. Das Stadtumbaugebiet Chemnitz wurde 2020 in das aktuelle Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ überführt. Der Sonnenberg soll aus diesem Programm noch bis 2031 mit weiteren 15 Mio. € gefördert werden, soweit Bund, Land und Stadt dafür die Mittel bereitstellen. Solange wird auch das Sanierungsgebiet bestehen bleiben.
Mit 3,3 Mio. € Städtebaufördermitteln wurden außerdem 17 Objekte nachhaltig gesichert. Dafür erhalten Eigentümer bis zu 100% Zuschüsse bei einsturzgefährdeten und desolaten Gebäuden. Viele der Objekte sind Denkmale, wurden vor dem Abriss bewahrt und konnten zum Teil auch schon vollständig saniert werden.
Mit 7 Mio. € Fördermitteln konnte bisher der öffentliche Raum verbessert werden, in den letzten 3 Jahren z.B. bei der Sanierung der Lessingstraße und der Gestaltung des Albertiparks an der Fürstenstaße/Zietenstraße.
In den Karrees an der südlichen Zietenstraße erhielten seit 2010 private Eigentümer 4,6 Mio. € anteilige Zuschüsse zur Sanierung von für 29 Gebäuden. Das Gebiet ist noch von einem hohen Leerstand geprägt und ist weiterhin Förderschwerpunkt. Das Interesse von Investoren steigt seitdem, auch dank der Sanierung der Bestände der städtischen Wohnungsgesellschaft, die mit einigen anderen Eigentümern mit gutem Beispiel voranging. Die Stadt hat durch Altbaumanagement und Immobilienforen die Aufmerksamkeit auf das Quartier gelenkt und den Straßenraum Zietenstraße begrünt.
Der Stadtumbau im Bereich der Plattenbauten am südlichen Sonnenberg war von 2010-2016 ein städtebauliches Modellprojekt mit dem Freistaat Sachsen mit fast 11 Mio. € Städtebauförderung und weiteren Mitteln aus dem Rückbauprogramm. Durch Teilrückbau der oberen Geschosse und Modernisierung des verbleibenden Bestandes konnte der hohe Leerstand deutlich reduziert werden. Die modernen Wohnungen sind heute gut nachgefragt.
Durch die umfangreiche Bereitstellung von Fördermitteln der Städtebauförderung in den vergangenen 30 Jahren konnte die Entwicklung des Sonnenberges zu einem nachhaltigen, urbanen und lebenswerten Quartier angestoßen werden. Zusätzlich zur Städtebauförderung werden aus Programmen der Integrierten nachhaltigen Stadtentwicklung aus den EU-Strukturfonds EFRE und ESF auf dem Sonnenberg eingesetzt.
Die Quartiersentwicklung auf dem Sonnenberg soll bis 2031 weiter mit Städtebaufördermitteln und Mitteln der EU unterstützt werden. Auch in den nächsten Jahren sind vielfältige Investitionen und die Unterstützung von privaten und gemeinnützigen Initiativen vorgesehen. Schwerpunkte der nächsten Jahre werden u.A. die Sanierung der Martinstr. als Schulweg zur neuen Grundschule sein, die Entwicklung der „Stadtwirtschaft“ als Kreativhof und Interventionsfläche der Kulturhauptstadt und auch die Sanierung der alten Gießerei an der Gießerstraße 5 zu einer Akademie für künstlerisch-technische Forschung. Der Lessingplatz wird durch Bürgerprojekte auf dem Weg zur europäischen Kulturhauptstadt bis 2025 neugestaltet. Das Konzept der „Sonnenberger Promenade“ zwischen den Bunten Gärten im Süden und dem Zeisigwald im Norden soll ab 2024 umgesetzt werden. Dazu gehört bereits ab 2021 die Umgestaltung des Karree 72 mit Gemeinschaftsgärten in der Nähe des CFC-Fußballstadions.
Das Stadtplanungsamt wird bei der Entwicklung des Sonnenberges durch einen Sanierungsträger unterstützt und arbeitet eng zusammen mit dem Stadtteilmanagement Sonnenberg (unterstützt durch Städtebauförderung) und dem Stadtteilmanagement Kreativwirtschaft (unterstützt durch EFRE- Förderung).
Übersichtsplan
Sanierungsträger der Stadt Chemnitz
Gebäudeeigentümer die eine Beratung über die verschiedenen Fördermöglichkeiten wünschen, können sich an den Sanierungsträger der Stadt Chemnitz für den Sonnenberg wenden:
Westsächsische Gesellschaft für Stadterneuerung (WGS)
Weststraße 49
09112 Chemnitz
Maria Weißenfels
m.weissenfels@wgs-sachsen.de
Telefon: 0371 3 55 70 13
oder im Stadtplanungsamt an
Nora Enderwitz
nora.enderwitz@stadt-chemnitz.de
Telefon: 0371 488-6074