Wohnbauflächenkonzept 2030 (Sektor Siedlungswohnungsbau)

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 08.02.2023 das Wohnbauflächenkonzept 2030 bestätigt. Viele Chemnitz:innen und auch künftige Bürger:innen der Stadt möchten im Ein- oder Zweifamilienhaus wohnen. Daher ist es Ziel, im Stadtgebiet Chemnitz ausreichend Flächen für das Wohnen vorzuhalten und die Attraktivität von Chemnitz als Wohnstadt zu stärken.  

Das Wohnbauflächenkonzept beinhaltet ca. 200 Standorte für den Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern und bietet damit vielfältige Angebote für individuelle Wohnwünsche im gesamten Stadtgebiet. Dabei unterscheidet die Wohnbauflächenentwicklung nicht zwischen ländlich-dörflich geprägten Gebieten und verdichteter Stadt, denn Chemnitz hat 39 Stadtteile bzw. Ortschaften, die alle ihre eigenen Wohnqualitäten haben.

Das Wohnbauflächenkonzept wurde im Zeitraum von 2018 bis 2022 erstellt und von einem intensiven Austausch mit Akteur:innen aus Kommunalpolitik, Beiräten, Bürgervertretungen und Fachämtern begleitet. Im Ergebnis liegt ein gesamtstädtisches strategisches Flächenkonzept vor, das die vereinbarten städtebaulichen Leitbilder im Konsens mit den aktuellen klimaökologischen Aspekten aufgreift und weiterdenkt.

In einem schrittweisen Prozess wurden mögliche Standorte für den Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern ermittelt. Dabei waren die Entwicklungsziele des Wohnens in verschiedenen Facetten zu betrachten. Dafür wurde das gesamtstädtische Wohnbauflächenpotenzial analysiert und bewertet. Es wurde eine Flächenbilanz erstellt und daraus Handlungsfelder und Ziele sowie Handlungsstrategien entwickelt. Zugleich ist das vorliegende Wohnbauflächenkonzept ein „offenes Konzept“, mit dem auf Änderungen flexibel reagiert werden kann. Mit einem Monitoring ab 2026 wird eine Zwischenbilanz zur Entwicklung vorgelegt.

Ausschlaggebend für eine hohe Wohn-Attraktivität sind neben so genannten harten Standortfaktoren, wie der Ausbau der Infrastruktur, Bildungseinrichtungen und Arbeitsplätze, auch weiche Faktoren, wie z. B. eine hohe städtebauliche Qualität, ein gutes Image und eine funktionierende Nachbarschaft.

Das Wohnumfeld durch funktionale und gestalterische Qualität von öffentlichem Raum, Straßen und Plätzen aufzuwerten und zu sichern sowie nutzbare Grün- und Freiflächen bereitzustellen sowie diese zu vernetzen und erreichbar zu machen, sind kommunale Handlungsfelder. Diese Faktoren gilt es weiterzuentwickeln und zu verbessern.

Mit dem Beschluss werden die Rahmenbedingungen und die künftige Arbeitsweise zur Begleitung des Chemnitzer Wohnungsmarktes – bezogen auf den Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser - für die kommenden Jahre bestimmt. Das beschlossene Wohnbauflächenkonzept geht auch als Fachkonzept in das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (INSEK) ein, das derzeit erarbeitet wird.