Solarenergie
"Photovoltaik ist eine der Schlüsseltechnologien der Energiewende in Europa. Der Freistaat soll der Kern der europäischen Solar-Renaissance werden. [...]" so der sächsische Energie- und Klimaschutzminister Wolfram Günther.
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Chemnitz geht beim Ausbau der Solarenergie voran und wurde 2022 von der WirtschaftsWoche zur Solarhauptstadt 2022 gekürt. Laut den Daten der Bundesnetzagentur wird in Chemnitz im Verhältnis zur Bevölkerungszahl so viel Solarstrom produziert wie an keinem anderen Ort in Deutschland. Chemnitz erzeugt demnach auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner gerechnet 0,293 Megawatt (MW). Zudem wird eine installierte Solarleistung von 71,112 MW erreicht.
Presseartikel zur Solarhauptstadt
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Photovoltaik in Chemnitz
Es ist noch nicht lange her, da wurde Chemnitz u.a. von der Wirtschaftswoche zur Solarhauptstadt Deutschlands 2022 gekürt. Und das vor Freiburg, Münster und München.
Gemessen an der installierten Solarleistung wird in Berlin insgesamt die meiste Solarenergie erzeugt. Mehr Fläche, mehr Leistung. Logisch. Die Wirtschaftswoche setzte dies jedoch in Relation zur Einwohnerzahl, also wie viel Leistung pro Kopf produziert wird. Und da ist Chemnitz, mit 0,293 Megawatt pro 1000 Einwohner:innen Spitzenreiter. Auffällig: Erst auf Platz vier ist mit Münster die erste westdeutsche Großstadt vertreten. Ist Ostdeutschland also das Mekka der Solarenergie?
Zu dem Ergebnis tragen die Chemnitzerinnen und Chemnitzer durch die Installation von Privatanlagen selbst bei, aber auch die mittlerweile zahlreichen Photovoltaikanlagen (PVA) auf städtischen Gebäuden sind ein wesentlicher Faktor. Zählen wir allein die Kollektorenflächen auf Dächern städtischer Grundschulen (u.a. Südlicher Sonnenberg), Kindertagesstätten (u.a. Kita Schlossstraße) oder Beruflichem Schulzentrum (Technik III) zusammen, kommen wir auf 873,8 Quadratmeter, was einem theoretischen Energiegewinn von 131.500 Kilowattstunden entspricht.
Mit dieser Menge ließe sich der Strombedarf des Paternosters im Rathaus etwa zehn Jahre lang decken, der Chemnitzer Tierpark 3,2 Monate lang betreiben, die Sauna im Stadtbad ca. vier Monate hochheizen oder sie könnten zu Hause 394.500 Minuten warm duschen.
Falls Sie nochmal gegenrechnen möchten: Um eine 1kWh zu erzeugen, müssen Sie zehn Stunden Fahrrad fahren oder 100 Milliliter Benzin verbrennen. Und nun werfen Sie doch mal einen Blick auf Ihre letzte Nebenkostenabrechnung und die verbrauchten Kilowattstunden für ein Jahr. Kein Wunder, dass Menschen immer mehr auf heimische Solaranlagen setzen, oder? Und da geht Chemnitz eben mit bestem Beispiel voran!
Fakt ist: Photovoltaik wird immer wichtiger und ist als Alternative zu Erdöl und Gas nicht mehr wegzudenken, wofür der städtische Raum kontinuierlich ausgebaut wird. Und das nicht nur in Chemnitz.
Solarthermie in Chemnitz
Die Grafik zeigt die in Chemnitz erzeugte Solarwärme von 2000 bis 2015. Aufgrund fehlender Luftbilder konnte der Zubau nach 2015 nicht jährlich ermittelt werden. Deshalb wurde der aus den vergangenen Jahren ableitbare Trend für eine Hochrechnung bis 2019 aufgegriffen.
Demnach ist von knapp 2.000 Solarthermieanlagen mit ca. 37.000 m2 Kollektorfläche auszugehen. So können pro Jahr fast 17 Gigawattstunden (GWh) erneuerbare Wärme generiert werden. Allein das Dachflächenpotenzial in der Stadt Chemnitz würde jedoch bis zu 670 GWh je Jahr zulassen, wenn alle geeigneten Dächer zur Heizungsunterstützung genutzt würden.
Energetisches Quartierskonzept Brühl - Integration von Solarthermie
Auf dem Gelände an der Georgbrücke in Chemnitz befindet sich eine solarthermische Großanlage der eins auf 3.200 m2. Diese versorgt die Gebäude des naheliegenden Brühls mit sogenannter LowEx Fernwärme, d. h. die angeschlossenen Gebäude werden mit einer Arbeitstemperatur von 80 Grad erreicht, die deutlich unter den Temperaturen einer konventionellen Fernwärme mit 120 Grad liegt.
Das Heizwasser im Kollektorfeld wird durch die Sonneneinstrahlung auf bis zu 80 Grad erhitzt. Nicht unmittelbar benötigte Sonnenenergie wird gespeichert und dann genutzt, wenn die Sonne nicht scheint. Reicht die Sonneneinstrahlung – zum Beispiel, wenn es bewölkt ist - nicht aus, wird Energie aus dem Rücklauf des zentralen Fernheiznetzes (ca. 65 bis 70 Grad) zur Erwärmung des Heizwassers genutzt.