Chemnitzer Viadukt
Erhalt ist Beispiel für bürgerschaftliches Engagement
Das Eisenbahnviadukt hätte eigentlich von seinem Eigentümer, der Deutschen Bundesbahn AG, abgerissen werden sollen, aber die Bürger haben sich erfolgreich dafür eingesetzt, es zu bewahren. So wurde das Viadukt zum Symbol von bürgerlichem Engagement. Dafür wurde ein Bürgerverein gegründet, der auch an der Entwicklung des Programmes zur Kulturhauptstadt Europas 2025 beteiligt ist.
Als Interventionsfläche wird nun der Bereich unter dem Viadukt als Eingang in den Stadtpark neugestaltet. Durch die geplante Umgestaltung soll eine ökologisch wertvolle Fläche entstehen, die eine Verbindung zwischen Natur und urbanem Raum schafft.
Foto: Peggy Schellenberger
Chemnitzer Viadukt feierlich eröffnet
Foto: Peggy Schellenberger
2.500 Tonnen Stahl auf 275 Meter Brückenlänge und mehr als 10.000 Nieten, die ausgetauscht werden mussten – das Viadukt in Altchemnitz ist fertiggestellt und der Chemnitzer Bahnbogen mit ihm.
Am 4. September 2024, dem Tag des offenen Denkmals, haben Baubürgermeister Michael Stötzer, der Sächsische Verkehrsminister Martin Dulig und Vertreter:innen der Deutschen Bahn den Chemnitzer Bahnbogen mit einem Festakt offiziell wieder in Betrieb genommen. Zwar standen die Züge auf dem Bahnbogen nie still, aber nun sind alle Bauarbeiten abgeschlossen.
Die Modernisierung am Chemnitzer Bahnbogen, der von der Augustusburger Straße bis zum Haltepunkt Chemnitz Mitte reicht, hat 2019 begonnen. Die Deutsche Bahn hat die Gleisanlagen, Signale und Oberleitungen erneuert sowie die Haltepunkte Chemnitz Mitte und Chemnitz Süd barrierefrei ausgebaut. Außerdem wurden vier Brücken entlang der knapp drei Kilometer langen Strecke erneuert. Die Stadt Chemnitz baute die Straßenüberführung an der Zschopauer Straße neu.
Neuer Stadtpark-Eingang am Bahnviadukt entsteht
Ein zentrales Element der Umgestaltung ist der neue Eingang zum Stadtpark. Er soll den Zugang erleichtern und einladender wirken. Verschiedene Angebote zum Verweilen sollen den Park zu einem Treffpunkt für alle Altersgruppen machen. Das Viadukt selbst wird als architektonisches Element inszeniert und hervorgehoben.
Verbessert werden sollen die Geh- und Radwegeverbindungen, um die Mobilität und Erreichbarkeit innerhalb des Stadtgebiets zu erhöhen. Ein asphaltierter Radweg wird die Geh- und Radwegbrücke mit der Beckerstraße verbinden, ein Parkweg wird zusätzlich die Verbindung zum Stadtpark herstellen. Diese Wege im westlichen Parkteil führen zu Aussichts- und Informationspunkten. Im östlichen Bereich des Parks wird ein neuer Weg mit einem kleinen Platz angelegt, der eine Sitzskulptur aus einem altem Brückenelement und eine Fläche für ein zukünftiges Kunstwerk beinhaltet.
Besondere Highlights der Umgestaltung sind die Aussichts- und Informationspunkte. Der nördliche Aussichtspunkt wird erhöht und bietet einen freien Blick auf das Viadukt und die Stadt Chemnitz. Dieser „Balkon“ wird mit historischen Geländerpfosten und einem neuen Geländer eingerahmt. An der südlichen Aufenthaltsfläche werden Anlehnbügel für Fahrräder installiert. Informationstafeln an beiden Flächen vermitteln den Besuchern wissenswerte Details zum Viadukt.
Drei Sitzskulpturen aus ehemaligen Brückenelementen und die geborgenen Kilometersteine der Bahnstrecke, die an den Weggabelungen platziert werden, verleihen dem Ort eine besondere Prägung und Charakter. Die Böschungen werden begrünt und große Flächen mit Wildblumen und Bäumen gestaltet. Lücken im Waldrand sollen mit Neupflanzungen geschlossen werden.