Hartmannfabrik: Besuchs- und Informationszentrum für Chemnitz 2025
Nach Sanierung neue Zentrale der Kulturhauptstadt Europas am 3. Mai offiziell eröffnet
Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 ist erreicht: Am Freitag, den 3. Mai 2024 wurde die historische Hartmannfabrik nach einer umfassenden Sanierung an die Chemnitz 2025 gGmbH übergeben. Als künftiges Besuchs- und Informationszentrum wird die ehemalige Fabrikhalle im kommenden Jahr eine zentrale Anlaufstelle für die Gäste der Kulturhauptstadt sein.
Zur Chemnitzer Museumsnacht am 4. Mai gibt es Führungen, die über die historischen Hintergründe informieren.
Foto: Franziska Wöllner
Auf einer Fläche von über 2000 Quadratmetern entstand neben Büros und Informationszentrum eine flexibel nutzbare Veranstaltungshalle, in der im Kulturhauptstadtjahr vielfältiges Programm stattfinden wird. Als Zentrale für Chemnitz 2025 soll die Hartmannfabrik zu einem lebendigen internationalen Treffpunkt in der Stadt werden, an dem die reiche industrielle Vergangenheit Inspiration für eine visionäre Zukunft ist.
Die umfangreiche Sanierung der Hartmannfabrik, der letzten noch bestehende Produktionsstätte des Chemnitzer »Lokomotivenkönigs«, ist abgeschlossen.
Von nun an beherbergt sie die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 gGmbH. Mit einem Tag der offenen Tür wird am Freitag, dem 3. Mai, die Hartmannfabrik der Öffentlichkeit präsentiert. Ab 16 Uhr gibt es Gelegenheit für Einblicke, Rückblicke in die Vergangenheit des historischen Gebäudes und Ausblicke auf die Zukunft der Kulturhauptstadt Europas. Das Team der Chemnitz 2025 gGmbH ist dabei, um Fragen zu beantworten. Künstlerinnen und Künstler bieten ein abwechslungsreiches Live-Musikprogramm, zudem gibt es Angebote für Kinder.
Dieses repräsentative Herzstück von Chemnitz 2025 ist eines von 30 Infrastrukturprojekten für die Kulturhauptstadt. Nach langem Leerstand wurde das denkmalgeschützte Gebäude in einer erfolgreichen Public-Private-Partnership von der Unternehmerfamilie Pfeifer saniert, mit zusätzlichen Mitteln von Bund, Freistaat und der Stadt Chemnitz. Die Halle, erbaut im Jahr 1864, war einst Teil des weltweit erfolgreichen Maschinenbauunternehmens von „Lokomotiven-König“ Richard Hartmann. So wie damals als Zentrum des industriellen Fortschritts ist die Hartmannfabrik heute wieder ein Ort für Kreativität und Innovation und ein Symbol für die Wandlungsfähigkeit der Stadt, die von vielen Transformationsprozessen geprägt ist.
Oberbürgermeister Sven Schulze: „Es ist ein Stück Stadtgeschichte, das für die Zukunft schick gemacht wurde: Die Produktionshalle an der Fabrikstraße ist eines der letzten erhaltenen Gebäude der Hartmann-Werke, die um 1900 Lokomotiven von Chemnitz in alle Welt exportierten. Dass an diesem historischen Ort ab heute das Herz der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 schlägt, ist großartig! Mein Dank gilt allen, die an dieser Sanierung mitgewirkt haben. Ganz besonderer Dank gilt Investor Udo Pfeifer, der sich in beispielloser Weise engagiert hat. Die neue Hartmannfabrik ist ein Teil Kulturhauptstadt, der ganz sicher auch über 2025 hinaus lebendiger Teil der Stadt bleiben wird.“
Der Beauftragte der Sächsischen Staatsregierung für die Kulturhauptstadt, Staatssekretär Prof. Thomas Popp: „Es ist eine glückliche Fügung, dass die Übergabe der Hartmannfabrik in Chemnitz mit der Europawoche zusammenfällt. An diesem frisch sanierten
Kulturdenkmal, einem der Orte des Aufbruchs, wird sichtbar, was es heißt, wenn sich Chemnitz – auch Dank unternehmerischen Engagements – seiner industriekulturellen Tradition verpflichtet und als Stadt am Fluss neu erfindet. Ein freudiger Anlass auf dem Weg zur Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025, sich über Europa zu informieren und zur europäischen Demokratie zu bekennen und Europa zu feiern.“
Andrea Pier, Kaufmännische Geschäftsführerin der Chemnitz 2025 gGmbH: „Als Kulturhauptstadt Europas sind wir ein Jahr lang Gastgeberin. Ich freue mich sehr, dass wir unsere Gäste aus Chemnitz, der Region und aller Welt an diesem wunderbaren neuen Ort empfangen dürfen. Ich wünsche mir, dass es uns gelingt, die Hartmannfabrik 2025 zu einem lebendigen, weltoffenen und inklusiven Treffpunkt zu machen, an dem der Spirit des Kulturhauptstadtjahres bis weit in die Zukunft zu spüren sein wird.“
Udo Pfeifer, Eigentümer der Hartmannfabrik: „Die Hartmannfabrik ist ein bedeutendes Zeugnis der Industriegeschichte unserer Stadt. Bis in die 1920er Jahre gehörten die Hartmann-Werke zu den führenden Maschinenbauunternehmen in Sachsen, dessen Produkte weltweit exportiert wurden. Ich bin stolz darauf, mit der Sanierung dieses denkmalgeschützten Gebäudes eine Brücke in die Zukunft unserer Stadt zu schlagen – von der einstigen Industriemetropole hin zur Kulturhauptstadt Europas 2025. Der Umbau der Hartmannfabrik zu einem modernen, offenen Veranstaltungsort und Treffpunkt, an dem sich Menschen aus Chemnitz und der ganzen Welt begegnen, spiegelt für mich genau den Transformationsprozess wider, den wir mit dem Projekt Chemnitz 2025 in unserer Stadt vorhaben.“
Rückblick
13. September 2023: Baustellenbesuch und Informationen über Baufortschritt
Nachdem im August 2022 die Historische Kranbrücke wieder eingebaut wurde, konnten sich bei der Begehung der Baustelle Pressevertreter:innen und weitere Besucher im Geleit der Nexus Management GmbH ein Bild vom aktuellen Baufortschritt machen.
29. August 2022: Historische Kranbrücke wieder an ihrem Platz
Baufortschritt in der Hartmannfabrik: Auch wenn es gerade noch viel Vorstellungskraft benötigt - Hier entsteht unser Besucherzentrum zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025!
Das Gebäude wird momentan aufwendig denkmalgerecht saniert. Am 29. August 2022 konnte mit der originalen Kranbrücke ein Stück der historischen Industriekultur des Gebäudes an seinen Platz gehoben werden.
Mit der Kranbahn wurden früher Teile für Maschinen oder Lokomotiven in der Halle transportiert. Das Gebäude an der Fabrikstraße direkt an der Chemnitz ist eines der letzten erhaltenen Gebäude der Hartmann-Werke. Sie gehörte zu den größten Industriebetrieben der Stadt. Hartmann baute Lokomotiven, die in die ganze Wlet exportiert wurden.
19. Mai 2022: Baustellenbesuch: Hartmannfabrik wird Herz der Kulturhauptstadt
Foto: Ernesto Uhlmann
Dem traditionsreichen Gebäude in der Fabrikstraße, der letzten noch erhaltenen Produktionsstätte des Chemnitzer „Lokomotiven-Königs“ Richard Hartmann, steht Großes bevor: 2025 wird in der Hartmannfabrik das Empfangszentrum für die Gäste der Kulturhauptstadt und die Europäische Werkstatt für Kultur und Demokratie zu finden sein. Schon vorher soll die Kulturhauptstadt Europas 2025 GmbH einziehen, die das Programm des Festjahres plant und gestaltet.
Oberbürgermeister Sven Schulze hat am 19. Mai 2022 mit dem Beauftragten der Sächsischen Staatsregierung für die Kulturhauptstadt Europas 2025, Staatssekretär Thomas Popp, und den Mitgliedern der Interministeriellen Arbeitsgruppe Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 (IMAG) die Baustelle besucht und sich über den Stand der Umbauten informiert.
OB Schulze: „Hier haben wir die Gelegenheit, den Bogen von der Tradition in die Zukunft zu spannen. Richard Hartmann hat mit seinen Lokomotiven die Stadt geprägt und nun schaffen wir es, das Gebäude zu retten und so endlich wieder zum Leben zu erwecken. Was hier entsteht ist nachhaltig: Weit über das Jahr 2025 hinaus wird die neue Hartmannfabrik ein Ort der Begegnung sein.“
Staatssekretär Popp: „Ich bin begeistert von dem Engagement, das Stadt und Chemnitzerinnen und Chemnitzer zeigen. So Tradition mit Moderne zu verbinden, ist eine großartige Idee.“ Die regelmäßigen Treffen der IMAG, auch vor Ort, dienten vor allem dazu, die Fortschritte in der Vorbereitung auf das Kulturhauptstadt-Jahr zu begleiten und dies in die Ministerien der Staatsregierung zu tragen.
Läuft weiter alles nach Plan, werden die umfangreichen Umbauarbeiten Ende 2023 beendet sein. Linda Hüttner, Geschäftsführerin des Chemnitzer Bauunternehmens Gunter Hüttner: „Wir freuen uns, Teil dieses einmaligen Projektes für die Stadt zu sein! Unsere Kollegen auf der Baustelle haben richtig Lust, dabei mitzumachen.“ Jedoch schmerze es hin und wieder, historische Substanz entfernen zu müssen, die bei den derzeit noch laufenden Abbruch- und Entkernungsarbeiten zu Tage kommen. So kommen viele Details zum Vorschein, die beim Abtragen des verputzten Mauerwerks sichtbar werden. Die Krananlage, die auf historischen Fotos zu sehen ist, ist jedoch bereits restauriert und wird nach der Fertigstellung als Erinnerung an die ursprüngliche Funktion der Halle wieder ihren Platz finden.
Die Stadt Chemnitz mietet die Hartmann-Fabrik weit über das Kulturhauptstadt-Jahr hinaus von der Unternehmerfamilie Pfeifer, die Eigentümerin der Halle ist. „Wir haben einen Mietvertrag bis 2029 unterschrieben. Damit bekennt sich die Stadt zu einer langfristigen Nutzung", sagt Oberbürgermeister Sven Schulze. Vorstellbar sind dann unter anderem kulturelle Veranstaltungen und Ausstellungen.