Geschichte entdecken: Markt
Entstehung des Marktes
Erster Handel im 12. Jahrhundert
Wo der erste, 1143 genannte Handelsplatz an der Chemnitz lag, ist bislang unbekannt. Nach 1180 bildete sich allmählich die heutige Stadtstruktur heraus.
Im Zentrum befand sich der 1264 erstmals erwähnte Markt, der in späteren Jahrhunderten als „Großer Markt“ oder „Hauptmarkt“ bezeichnet wurde.
Entwicklung des Marktes vom 15.-18. Jh.
Seine wichtigste Funktion war der Warenumschlag. Zum traditionellen Jahrmarkt am Jakobustag (25. Juli) kam 1412 ein zweiter in der Woche nach Allerheiligen (1. November) hinzu. Dem Handel diente seit dem 15. Jahrhundert eine Reihe von Bürgerhäusern mit offenen, gewölbten „Lauben“ im Erdgeschoss.
Daneben fungierte der Markt als wichtiger Ort städtischer Kommunikation und Repräsentation, aber auch der Gerichtsbarkeit. Hier standen der zentrale Stadtbrunnen, aber auch der Pranger.
Den Platz und die anliegenden Straßen säumten die bedeutendsten Bauten des administrativen und geistig-kulturellen Lebens: Rathaus, Stadtkirche, Gewandhaus, Lateinschule, Amtshaus, Apotheke sowie mehrere Gasthöfe. Davon sind bis heute die gotische Jakobikirche (1370-1412), der Komplex der Rathäuser sowie die Barockfassade des Siegertschen Hauses (1737-41) erhalten geblieben.
Zerstörung und Wiederbebauung im 19. und 20. Jahrhundert
Wesentliche Zeugnisse der vorindustriellen Bebauung waren bereits im 19. Jahrhundert abgebrochen worden. Dafür kamen 1899 drei Standbilder – Kaiser Wilhelm I., Otto v. Bismarck und Wilhelm v. Moltke – zur Aufstellung. Sie fielen, wie auch nahezu die gesamte Bebauung, den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs und der anschließenden Neugestaltung zum Opfer.
Nachdem die Westseite mit dem Siegertschen Haus bereits 1954 rekonstruiert und mit dem „Türmerhaus“ 2002 komplettiert worden war, konnte die Wiederbebauung der südlichen Platzfront ebenfalls im Jahre 2002 abgeschlossen werden.